Bitte beachten Sie, dass auf weinco.at österreichische Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Deutschland? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.de.
Jetzt WechselnBitte beachten Sie, dass auf weinco.de deutsche Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Österreich? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.at.
Jetzt Wechseln
Noch keinen Account?
Dann schnell, einfach und gratis registrieren und noch mehr
WEIN & CO Vorteile genießen!
Er gehört zu den unverrückbaren Eckpfeilern der italienischen Weinkultur. Vielleicht ist er jener Rotwein der Welt, der die romantischsten Gefühle auslöst, was wahrscheinlich an seiner Herkunft liegt: Toskana – Gedanken an Dante, Petrarca und Boccaccio begleiten ihn genauso wie der Mythos Leonardo da Vincis und der Künstler der Renaissance oder des Herrschergeschlechts der Medici.
Die Rede ist vom Chianti, Italiens wohl bekanntestem Wein, der hauptsächlich aus der Sorte Sangiovese erzeugt wird. Ursprünglich war sein Produktionsgebiet nur die klassische Zone zwischen Florenz und Siena. Seit die Weinbaupolitik unter dem faschistischen Regime Mussolinis das Anbaugebiet jedoch aus populistischen Gründen über die ganze Toskana ausdehnte, drohte der Chianti immer wieder im Strudel des billigen Massenweingeschäfts zu versinken. Mit der engen Definition eines Chianti Classico 1967 wurde zumindest für die Kernzone etwas Entlastung geschaffen. Immerhin schafft es der klassische Chianti vergleichsweise besser als Soave, Frascati oder Valpolicella, sich immer wieder neu zu erfinden und damit junge Anhänger in der ganzen Welt zu finden.
Nicht alle innovativen Versuche der letzten Jahrzehnte waren das Gelbe vom Ei. So erfolgreich die Einführung französischer Sorten – vor allem Cabernet und Merlot – mit Sassicaia, Tignanello, Ornellaia & Co auch war: Bei den klassischen Weinen der Zentraltoskana – also bei Chianti, Brunello und Vino Nobile – erwies sich dieser Fortschrittsglaube letztlich genauso als Irrweg wie ihr Ausbau in mehr oder weniger neuen Barriques. Das war in den 80er- und 90er-Jahren wohl den wenigsten bewusst, als der Chianti in der Erfolgswelle der neuen Supertuscans unterzugehen drohte. Dafür sorgten auch die internationalen Fachmedien, die die dunklen Brummer regelmäßig höher bewerteten als die feinsten Chiantis im traditionellen Stil, von denen es ohnehin nur mehr wenige gab.
Heute feiert die Sorte Sangiovese, die den Charakter der toskanischen Rotweine Chianti, Brunello, Vino Nobile & Co prägt und überhaupt die wichtigste ganz Italiens ist, ein eindrucksvolles Comeback. Dem Chianti Classico verleiht sie einen charakteristischen Duft nach Sauerkirschen und Veilchen. Dieses spezielle Bouquet war es auch, das der Erfinder des modernen Chianti, Baron Bettino Ricasoli, unbedingt als Identitätsstifter bewahren wollte. Ein halbes Leben lang hat sich der zweite Ministerpräsident des Vereinigten Italiens, der auch ein großer Reformer der Landwirtschaft nach dem Vorbild der eben verjagten Habsburger Toskana-Linie war, mit dem Chianti-Ideal beschäftigt. Als seine politische Karriere in den Wirren des jungen Staates Italien zu Ende ging, zog er sich 1867 auf das Familienschloss Castello di Brolio zurück und widmete sich von da an seinen Forschungen zur Erzeugung des idealen Chianti. Das Hauptproblem war damals, wie man auffällige Sprödigkeit der strukturierten Sangioveseweine abmildern kann, ohne ihr schon erwähntes charakteristisches Bouquet zu vernebeln. Ricasoli war durchaus mit französischen Qualitätssorten vertraut, aber er zog sie wegen ihrer aromatischen Dominanz nicht für den Chianti in Betracht. Sein überliefertes Rezept von 1872 für den idealen Chianti-Blend bestand schließlich aus hauptsächlich Sangiovese mit etwas Canaiolo, jener roten Lokalsorte, die dem Wein Geschmeidigkeit verleihen konnte, ohne das Bouquet des Sangiovese zu verwässern. Die zusätzliche Beimengung von weißem Malvasia empfahl der „eiserne Baron“ übrigens nur für einfache Tischweine für den täglichen Gebrauch.
Dass der also ursprünglich als Cuvée definierte Chianti heute immer mehr zu einem reinsortigen Sangiovese wird, ist auch dem immer wärmeren Klima geschuldet. Sean O’Callaghan, der Weinmacher von Tenuta di Carleone, der schon in seiner Zeit bei Riecine ein Anhänger des sortenreinen Chianti aus Sangiovese war, sagt, dass die Sorte vor 2000 nur in den wenigsten Jahren richtig reif wurde, vor allem in höheren Lagen. Daher war es in den 80er- und 90er-Jahren Mode, Cabernet und Merlot zu pflanzen. Das markanteste Projekt ging dabei auf das Konto von Alceo di Napoli vom Castello dei Rampolla, der – beraten vom Antinori-Önologen Giacomo Tachis – große Teile der berühmten „Conca d’Oro“ in Panzano auf Cabernet Sauvignon umstellte. Die Weine „Sammarco“ und „Vigna d’Alceo“ sind noch heute international genauso gefragt wie Fontodis Flaccianello, La Massas Giorgio Primo oder Antinoris Tignanello.
Doch beim Chianti geht die Reise in eine andere Richtung. Antinori und auch Castello di Ama füllen ihre Chiantis zwar immer noch mit einem kleinen Merlotanteil, aber diese Verschnitte sind heute sehr intelligent dosiert, sodass auch bei ihnen der Sangiovese zu seinem Recht kommt. Und immer mehr Weingüter huldigen beim Chianti Classico dem Sangiovese ohne Bordeauxsorten, zum Beispiel Ricasoli und Castello di Brolio, Querciabella, Fonterutoli oder auch unsere Neuentdeckung Casa Emma aus Tavarnelle und folgen dabei dem Beispiel der Traditionsbetriebe Felsina, Isole & Olena oder Castell’in Villa. Oder eben Sean O’Callaghan von der Tenuta di Carleone, der mir gerade erzählte, dass eine junge Sommelière im Frenchie in London seine Weine so kommentiert hat: „Dein Sangiovese schmeckt so, als hätten Pinot Noir und Nebbiolo ein Baby bekommen“. Bingo!
Grundehrlicher Chianti Classico wird bei Casa Emma auf höchstem Niveau erzeugt. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil liegt in der Lage. Stolze 430 Meter beträgt die beachtliche Seehöhe hier. Das bringt die kühlen Winde vom nahen Tyrrhenischen Meer besser zur Geltung und sorgt im heißen Sommer für willkommene Abkühlung und für langsame Reifung der Trauben. Nicht umsonst gelten Chianti Classico-Weine aus Barbarino Val d’Elsa als die elegantesten der Region. Casa Emma ist jedenfalls ein Name, den man sich merken muss.
Bitte beachten Sie, dass auf weinco.at österreichische Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Deutschland? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.de.
Jetzt WechselnBitte beachten Sie, dass auf weinco.de deutsche Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Österreich? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.at.
Jetzt WechselnHerzlich Willkommen bei WEIN & CO!
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus der Liste.