Bitte beachten Sie, dass auf weinco.at österreichische Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Deutschland? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.de.
Jetzt WechselnBitte beachten Sie, dass auf weinco.de deutsche Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Österreich? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.at.
Jetzt Wechseln
Noch keinen Account?
Dann schnell, einfach und gratis registrieren und noch mehr
WEIN & CO Vorteile genießen!
Autor: Willi Klinger
Nur ein aus Trauben des gesetzlich definierten Anbaugebietes „Champagne“ erzeugter flaschenvergorener Schaumwein darf sich auch „Champagne(r)“ nennen. Es ist also die Herkunft der Trauben aus diesem besonderen Terroir, das entscheidet, ob sich ein Schaumwein „Champagne“ nennen darf. Das Herstellungsverfahren nach der traditionellen Methode, das nur in der Champagne „Méthode Champenoise“ heißen darf, ist heute bei der Schaumwein-Oberklasse weltweit annähernd gleich: alkoholische Gärung im Stahltank oder teilweise im Holzfass, zweite Gärung in der Flasche, bei der sich der Wein mit Kohlensäure anreichert und so zum Schaumwein wird. Ich will hier nicht auf alle Details des Produktionsprozesses wie Remuage (Rütteln), Degorgieren (entfernen des Hefesatzes) etc. eingehen, sondern mich darauf konzentrieren, wie das Terroir, also die Verbindung aus spezifischer Herkunft und die Machart den Stil von Champagner bestimmt. Im Gefolge der ab 2013 in Österreich eingeführten Qualitätspyramide kann man heute auch die handverlesene Spitze der flaschenvergorenen Sekte unter diesen Gesichtspunkten analysieren.
Der Stil von Schaumweinen wird neben der Herkunft auch durch das Verhältnis der Rebsorten in der Cuvée geprägt. Die meisten Champagner bestehen aus unterschiedlichen Prozentsätzen von Chardonnay, Pinot Noir und/oder Pinot Meunier. Der Spezialfall „Blanc de Blancs“ ist ein weißer Schauwein aus weißen Trauben, ein „Blanc de Noirs“ ein weißer Schaumwein aus blauen Trauben. Es heißt also „Weißer von Weißen“ oder „Weißer von Schwarzen“. Dazu muss man wissen, dass der Saft der meisten blauen Trauben weiß ist und sich erst durch die Auslaugung des Farbstoffs „Anthozyan“ aus den Beerenhäuten während der Gärung auf der Maische dunkel färbt. Durch einen nur kurzen Kontakt mit den Schalen blauer Trauben entsteht Rosé. Im Falle von Champagner ist diese Art („Rosé de Saignée“) eher selten. Zumeist wird Rosé-Champagner durch die Beigabe von etwas Rotwein erzeugt. Generell sind in der Champagne neben den drei Hauptsorten auch die weißen Sorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Blanc und Pinot Gris zugelassen, aber sie machen höchstens 0,3 Prozent der Gesamtproduktion von Champagner aus.
Ganz entscheidend für den einzigartigen Charakter der verschiedenen Champagner ist die Herkunft im Zusammenspiel mit dem Terroir. So sind die Montagne de Reims und die gut 80 Kilometer südlich davon liegende Côte des Bar am besten für den Pinot Noir geeignet, während die Côte de Blancs südlich von Épernay zur Heimat des Chardonnay wurde. Der etwas später austreibende und weniger frostanfällige Pinot Meunier dominiert im Marnetal („Vallée de la Marne“). In Österreich sind grundsätzlich alle Qualitätsrebsorten (26 weiße, 14 rote) für die Sektherstellung zugelassen. Dennoch spielen bei den hochwertigen Großen Reserven der Chardonnay und der Pinot Noir die Hauptrolle. Auch bei uns sind die kühleren Regionen an der Donau und im Weinviertel, im Nordburgenland und der Steiermark die besten Terroirs für Sekt.
In den meisten Fällen werden Champagner aus einer sorgfältig abgestimmten Mischung von Chardonnay und Pinot Noir und/oder Meunier komponiert. Die Prestige-Cuvées Roederer Cristal, Bollinger Grande Année oder Pol Roger Sir Winston Churchill haben in der Regel etwas mehr Pinot Noir als Chardonnay und zielen auf vollendete Geschmackstiefe und Harmonie ab, wobei die Grundweine der ersten beiden auch teilweise im Eichenfass reifen. Dennoch wird ein Roederer Cristal immer schlanker und frischer wirken, als die mehr auf Volumen ausgerichteten anderen beiden, was an verschiedenen Ausbauphilosophien liegt. In diese Stilistik gehören auch die Winzerchampagner des kleinen, feinen Hauses H. Goutorbe, zum Beispiel der saftige Brut Millésime 2012 und der grandiose Blanc de Noirs aus 100 Prozent Pinot Noir von den besten Grand Cru Lagen des Kultortes Aÿ.
Ganz anders im Charakter präsentieren sich die vom Chardonnay geprägten Cuvées des Hauses Duval-Leroy, dessen Stil von der mineralischen Frische und Eleganz des Chardonnays von der Côte des Blancs definiert wird. Der Non-Vintage Femme de Champagne zielt dabei auch auf mundfüllende Harmonie ab, während der Femme de Champagne Brut 1996 und der Brut Nature 2002 mit fast zwei Jahrzehnten auf der Hefe und überragender Präzision und Länge zu den größten Prestige Cuvées der letzten Jahre zählen.
Auch beim österreichischen Sekt gibt es bereits ähnliche Differenzierungen. Bründlmayer und Loimer zählen zu den weltweit ernsthaftesten Schaumweinerzeugern, die auch in Blindverkostungen den Vergleich mit der Weltspitze nicht scheuen müssen. Beide Weingüter haben mit ihren Großen Reserven sowohl als Blanc de Blancs und neuerdings auch als Blanc de Noirs führende KritikerInnen begeistert, wobei der Blanc de Noirs von Loimer aus Pinot-Noir-Trauben von Weingärten in Gumpoldskirchen stammen. Willi Bründlmayer und Fred Loimer spielen in der Top-Liga der Méthode Traditionelle mit und beherrschen die Klaviatur der Schaumweinkunst dabei genauso wie ihre KollegInnen der Champagne.
Gerade der puristische und ungeschminkte Stil eines Brut Nature wird in Österreich selten versektet und nur von besten Winzern wie Bründlmayer und Loimer perfekt umgesetzt. Wichtig für den Stil eines Schaumweins ist nicht zuletzt auch die Höhe der Dosage. Das Gute ist, dass die Bezeichnungen für trockene Schaumweine bei Champagner und Österreichischem Sekt weitgehend übereinstimmen: Die Dosage für Brut ist in beiden Fällen heute mit maximal 12 g limitiert. Cuvées unter 6 g Restzucker dürfen mit Extra Brut bezeichnet werden. Wird gar keine Dosage zugesetzt und ein Gesamtwert von 3 g nicht überschritten, darf man „Brut Nature“ (in fr. auch „pas dosé“ oder „dosage zero“) auf das Etikett schreiben. In einer der nächsten Schauweingeschichten beschäftigen wir uns mit der hohen Kunst, den für den Anlass oder das jeweilige Gericht am besten passenden Schaumwein auszuwählen.
Bitte beachten Sie, dass auf weinco.at österreichische Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Deutschland? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.de.
Jetzt WechselnBitte beachten Sie, dass auf weinco.de deutsche Inhalte und Preise angezeigt werden.
Sind Sie Kunde in Österreich? Besuchen Sie bitte unseren Onlineshop weinco.at.
Jetzt WechselnHerzlich Willkommen bei WEIN & CO!
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus der Liste.