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Autor: Willi Klinger
Der Brunello di Montalcino ist nach Auffassung vieler Fachleute heute wieder die unangefochtene Nummer 1 der italienischen Weinkategorien. Alle Versuche, den alten Klassiker durch unerlaubte Verschnitte mit Cabernet oder Merlot weichzuspülen, landeten mit dem Auffliegen des „Brunellogate“-Skandals im Jahr 2008 im Orkus der Geschichte. Dafür boomt „traditioneller“ Brunello als höchste Ausprägung der Rebsorte Sangiovese wie nie zuvor.
Der sowohl in puncto Ertrag als auch in puncto Qualität als Bilderbuchjahrgang eingestufte 2019er wird von Kommentatoren als „hypothetische Cuvée aus 2015 und 2016 oder aus 2010 und 2016“ beschrieben. In der Tat waren die Wetterverhältnisse 2019 ideal: ein kalter Winter und ein kühles, regnerisches Frühjahr brachten einen heutzutage positiv gesehenen späteren Austrieb. Auch bei der Blüte führte eine leichte Verrieselung zu einem guten, aber nicht exzessiven Behang mit kompakten, kleinen Trauben. Die im Frühling aufgebaute Feuchtigkeitsreserve im Boden ermöglichte zusammen mit punktgenauen kleineren Regenfällen in einem ansonsten sehr warmen und trockenen Sommer eine ideale Reifeentwicklung.
Ob so ein Jahrgang „nur“ sehr gut oder überragend wird, entscheidet sich in den letzten Wochen bis zur Ernte. Und hier lief 2019 alles wunschgemäß mit viel Schönwetter und großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, sodass die Weine trotz ihres vollen Körpers eine herrlich knackige Frucht mit einer extrem feinen, reifen Säure als Gegengewicht aufweisen. Gerade solche Jahrgänge bringen den Charakter von Rebsorte und Lage am besten ins Glas. Sie sind der Traum aller Brunelloerzeuger:innen: eine gute Ausbeute und homogen hohe Qualität auf breiter Front.
Dass man Brunello, den Prestigewein Italiens, von einem Spitzenjahrgang wie 2019 unter € 50,– bekommt, macht ihn zur wohlfeilsten Ikone im internationalen Rotweinzirkus. Zu den verlässlichen Quellen zählt die alteingesessene Familie von Filippo „Sarrino“ Fanti, der mit seiner Tochter Elisa in Castelnuovo dell’Abate im Südosten des Anbaugebiets in letzter Zeit immer fokussiertere, weniger von Holz geprägte Weine macht. Einen Besuch bei diesem gastfreundlichen Weingut (drei verschiedene Verkostungen buchbar) verbindet man am besten mit einer Besichtigung der mythischen Abtei von Sant’Antimo aus dem 14. Jahrhundert gleich gegenüber. Fantis feiner Einstiegs-Brunello kostet bei WEIN & CO € 43,99, und selbst den Cru aus der Schieferlage Vallocchio bekommt man noch unter € 55,–.
Im Süden von Montalcino liegt Sant’Angelo in Colle mit seinem Aushängeschild Tenuta Il Poggione. Fabrizio und Alessandro Bindocci schießen mit 96 Punkten (Vinous) den Vogel in der Preisklasse „Brunello unter € 50,–“ ab. Weiter südwestlich bei Tavarnelle kann man Zimmer auf Frescobaldis Tenuta Castel Giocondo, einer malerischen Burg aus dem 11. Jahrhundert, buchen und die fair kalkulierten Brunellos beim Dinner verkosten.
Zu den schönsten Erinnerungen meiner Montalcino-Reisen zählten die Übernachtungen am Weingut Altesino, besonders, wenn der kürzlich verstorbene Weingutsleiter Claudio Basla nach Tisch zur Gitarre griff und am Kamin Lucio Battistis Canzone del Sole („oh mare nero, mare nero“) sang. Geblieben ist der feine Brunello aus den Weingärten im Norden, ein Klassiker im WEIN & CO Sortiment seit 1993.
Die Preisklasse knapp unter € 60,– startet mit dem ersten Brunello des eleganten Weinguts Mastrojanni, das kürzlich von Francesco Illy im Austausch gegen seinen 20-Prozent-Anteil an der Familienholding „Gruppo Illy SpA“ von seinen Geschwistern Riccardo, Andrea und Anna übernommen wurde. Antinoris Pian delle Vigne setzt in dieser Gruppe seit dem Erstjahrgang 1995 sowohl durch seinen saftigen, modernen Weinstil als auch sein eindrucksvolles Packaging in Schwarz-Rot einen markanten Akzent. Etwas anders legt der interessanteste Ein- und Aufsteiger der vergangenen 20 Jahre seine Weine an: Biowinzer Riccardo Campinoti, der privat für weiße Burgunder und Champagner schwärmt, hat die höchst gelegenen Weingärten im Gebiet und liebt schlanken, puristischen Brunello, ein Stil, der sich bereits bei seiner Cuvée aus vier Weingärten zeigt.
Die Brunello-Lage Montosoli im Norden des Anbaugebiets hat mit dem Klimawandel eine deutliche Aufwertung erfahren. Das spürt man bei Altesino besonders, weil das Weingut diese Lage seit Jahrzehnten einzeln ausbaut. Doch noch nie war das Resultat so umwerfend wie 2019, bei dem sowohl Parker als auch Suckling jeweils 97 Punkte aufgerufen haben. Dass aber auch Gajas Brunello Pieve Santa Restituta aus dem wärmeren Süden des Gebiets so floral und frisch daherkommt, ist wohl der Beweis für einen außergewöhnlichen Jahrgang. Mein Geheimtipp heißt Il Marroneto. Schon ein Blick auf das Luftbild mit Weingut und Weingärten beeindruckt. Da heißt es rasch zuschlagen, denn das sechs Hektar umfassende Kultweingut produziert insgesamt nur 26.000 Flaschen.
Schließlich kommen wir zur Quintessenz des Brunello-Feelings, der absoluten Spitze in diesem Spitzenjahrgang 2019. Es bei ginnt dem Vigna Loreto, einem der besten Weine, der je auf Mastrojanni gemacht wurde. Die Jagd nach den wenigen Flaschen der drei Topweine von Le Ragnaie ist längst im vollen Gang: die Lagen Casanovina Montosoli und Passo del Lume Spento garantieren ein Höchstmaß an Terroirausdruck, während der Vecchie Vigne (V.V.) von den höchsten Parzellen und ältesten Reben mit seinem mineralisch-kühlen Stil der Star des Jahrgangs für Brunello-Puristen ist. Pieve Santa Restiutas Rennina zeigt bei aller Fruchtsüße einen feinen Grip und viel Frische, während Sugarille mit seiner grandios vertikalen Engmaschigkeit wohl zu den Höhepunkten der 1994 begonnenen Brunello-Karriere der Familie Gaja zu zählen ist. Der Topwein unter allen Brunellos des Topjahrgangs 2019 ist sowohl für das britische Magazin Decanter als auch für den US-Kritiker Jeb Dunnuck der Madonna delle Grazie von Il Marroneto – beide zücken hier 100 Punkte. Es stellen sich lediglich zwei Probleme: Es gibt nur wenige Flaschen davon, und wer eine ergattert, muss € 349,– hinblättern.
Aber fest steht, dass bei diesem Superjahrgang für jede Geldbörse ein großes Brunello-Erlebnis winkt.
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