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Text: Daniela Dejnega
Die Idee, mit möglichst geringem Einsatz technischer Hilfsmittel Wein zu machen, ist nicht neu. In Frankreich startete diese Bewegung bereits in den Achtzigerjahren, als sich einzelne Weingüter von den damaligen Idealen der Weinindustrie abwandten. Sie begannen im Weingarten biologisch oder biodynamisch zu arbeiten und im Keller auf Reinzuchthefen zu verzichten sowie auch die anderen Eingriffe zu reduzieren.
In den Achtzigerjahren regte sich der Widerstand. Nicht restlos alle französischen Weinhersteller wollten sich dem von Robert Parker geprägten Geschmacksdiktat unterwerfen. Der amerikanische Weinkritiker bevorzugte tiefdunkle, hochkonzentrierte Weine mit Fülle und Opulenz. Trotzdem gab es Winzer, die auf Reinzuchthefen, Schönung, Filtration und den übermäßigen Einsatz von Schwefel lieber verzichten wollten. Ihre wilden und lebendigen Naturweine standen schon damals für die Abkehr vom Mainstream und kamen in der Pariser Gastronomie sehr gut an. Heute sind sie ohnehin beliebter denn je. Natural Wines entstehen im Weingarten, aber auch im Keller. Sie stammen von Trauben aus biologischem oder biodynamischem Weinbau, werden von Hand gelesen und spontan – ohne Reinzuchthefen – vergoren. Auf die Zugabe von Enzymen und anderen verbreiteten Zusatzstoffen wird ebenfalls verzichtet, genauso wie auf Schönung und Filtration der Weine. Schwefel, der normalerweise zur Stabilisierung der Weine beiträgt, kommt in deutlich geringeren Mengen zum Einsatz.
Ihren Ausgangspunkt fand die Herstellung von Naturweinen zwar im Beaujolais, rund um den heutigen Kultwinzer Marcel Lapierre, doch auch das Loire-Tal etablierte sich bald als Zentrum in Sachen Natural Wines. Einer der wichtigsten Protagonisten der französischen Naturweinbewegung und die Ikone des biodynamischen Weinbaus ist Nicolas Joly. Als der ehemalige Investmentbanker Ende der Siebzigerjahre zurück ins elterliche Weingut Château de la Roche aux Moines in Savennières kehrte, sah er im konventionellen Weinbau schon nach wenigen Jahren keine Zukunft mehr. Joly stieß auf die Konzepte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nach Rudolf Steiner und bewirtschaftete ab 1984 alle Weingärten nach dieser Philosophie. In der Folge verfasste der Winzer mehrere Bücher über biodynamischen Wein. Er und seine Weine erlangten bald Kult-Status in der Naturweinszene. Nicolas Joly widmet sich ausschließlich der in seinem Gebiet typischen Weißweinsorte Chenin Blanc. Legendär ist sein sieben Hektar großer Weingarten namens „Clos de la Coulée de Serrant“. Dort pflanzten bereits die Zisterziensermönche im Jahr 1130 ihre Reben und Coulée de Serrant hat den Status einer eigenen Appellation. Joly macht neben seinem Flaggschiff noch zwei weitere Weine von Chenin Blanc: Les Vieux Clos und Clos de la Bergerie. Coulée de Serrant braucht Geduld, einerseits im Keller, denn das Reifepotenzial des Weines ist legendär, andererseits auch im Glas, denn seine intensive Würze, salzige Frucht und die balsamischen Anklänge erschließen sich nicht jedem auf Anhieb.
Naturweine zeigen oft einen schlankeren Körper, einen geringeren Alkoholgehalt und viel Frische. Deshalb strahlen sie jenen Trinkfluss aus, den man bei dichten, konzentrierten Weinen mit einem Alkoholgehalt von 14,5 Volumsprozent oder mehr meistens vermisst. Fantastische Loire-Weine kommen von Château de Fosse-Sèche in Saumur, welches die Brüder Adrian und Guillaume Pire seit 2013 biodynamisch bewirtschaften. Der rote Eolithe – 99 Prozent Cabernet Franc und ein Prozent Cabernet Sauvignon – ist herrlich leichtfüßig, feingliedrig und elegant, zudem ist klar der Sortencharakter von Cabernet Franc erkennbar. Seidige Tannine, frische Würze und das lebhafte Säurespiel unterstreichen den kühlen Charakter des Eolithe. Das Gut Fosse-Sèche existiert bereits seit 1238 und umfasst 45 Hektar, wovon nur 15 Hektar für den Weinbau genutzt werden; der Rest ist Naturlandschaft und Vogelschutzgebiet.
Im Südwesten Frankreichs, genauer gesagt in der Appellation Cahors, liegt das renommierte Château du Cèdre. Hier produziert der Belgier Pascal Verhaeghe seit vielen Jahren finessenreiche und aromatisch sehr komplexe Rotweine. Cahors kennt man gemeinhin als tiefdunkel, kraftvoll und dicht, doch die neuen Naturweine von Château du Cèdre zeigen einen ganz anderen Stil: Der „Extra Libre“ ist ein reinsortiger Malbec mit viel Trinkfluss, der ohne die Zugabe von Schwefel in die Flasche kommt. Er ist würzig und dunkelbeerig, mit Noten von Wacholder und Waldboden, hat Substanz, besitzt aber zugleich eine grandiose Frische am Gaumen sowie feinkörnige, sehr elegante Tannine. Verhaeghes Malbec „L’Improbable“ wurde ebenfalls spontan vergoren und ohne Schwefelzusatz vinifiziert. Er ist eine köstliche Rarität, die ungewöhnlich leichtfüßig und hellfruchtig zwischen Noten von Himbeeren und Cranberries spielt – kultverdächtig! Bordeaux hingegen hinkte in Sachen Bioweinbau lange Zeit hinterher, doch seit ein paar Jahren ist einiges in Bewegung. Château Grand Ferrand im Herzen von Entre-Deux-Mers ist mittlerweile Demeter-zertifiziert und keltert in einer Region, die eigentlich für ihre Weißweine bekannt ist, einen sehr klassischen und eleganten roten Bordeaux Supérieur. Vom gleichen Haus stammt auch ein erfrischender Crémant de Bordeaux. Der Bio Full Brut wurde nicht geschwefelt, besteht aus den Sorten Muscadelle und Sémillon und reift zwölf Monate auf der Hefe in der Flasche.
In der Montagne de Reims widmet sich die Familie Lelarge-Pugeot in Vrigny seit über 200 Jahren dem Weinbau. Lange verkaufte sie ihre Trauben an eines der großen Champagnerhäuser, aber das Streben nach Unabhängigkeit war stärker. Raymond Lelarge füllte bereits 1930 eigenen Champagner in Flaschen. Mitte der Achtziger übernahmen sein Enkel Dominique und dessen Frau Dominique das kleine Weingut. Unter dem Namen Lelarge-Pugeot verabschiedeten sie sich vom allzu sorglosen Einsatz von Chemie und Spritzmitteln. Nach und nach hielt auf den knapp neun Hektar Weingärten erst der Bioweinbau, dann die biodynamische Bewirtschaftung Einzug. Ihre Champagner sind im knochentrockenen Stil Brut Nature oder in Extra Brut gehalten, wie zum Beispiel der feinmineralische „Tradition“.
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