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Autorin: Daniela Dejnega
Langsam, aber sicher setzen sich österreichische Ortsweine am Markt und in den Köpfen der Weinfans fest. Überstrahlt vom Glanz der Riedenweine rücken die Ortsweine aber selten ins Rampenlicht – wir wollen sie nun verdientermaßen vor den Vorhang holen.
Was wird hohen Qualitätsansprüchen gerecht, bleibt aber preislich ein Schnäppchen? In der Tat, es ist der Ortswein aus Österreich. Wie sein Name offenbart, stammt ein Ortswein von verschiedenen Weinbergen eines bestimmten Ortes. Er trägt meist den Namen einer Gemeinde, zum Beispiel Leutschach oder Gamlitz in der Südsteiermark, aber auch Städte wie Krems und Langenlois sind gesetzlich festgelegte Ortsweinherkünfte. In der Qualitätspyramide sind die Ortsweine zwischen der Basis der leichten, frischen Gebietsweine und dem Topsegment der Riedenweine angesiedelt, bilden also die mittlere Stufe im Herkunftssystem.
Als im Jahr 2003 Weinviertel DAC (Districtus Austriae Controllatus) als erstes offizielles Herkunftsgebiet in Österreich geschaffen wurde, war von Ortsweinen noch keine Rede. Sie sind eine neuere Entwicklung, bei welcher sich die Südsteiermark als Vorreiter hervortat, indem sie 2018 im Rahmen ihrer DAC-Einführung auch fünf Herkünfte für Ortsweine definierte. Andere Gebiete folgten nach, und als erst kürzlich die Thermenregion als 18. und letztes Weinbaugebiet den DAC-Kreis schloss, wurde selbstverständlich auch hier eine Ortswein-Stufe etabliert.
Das Konzept der Ortsweine ist inspiriert von Burgund, wo die „Village-Weine“ in langer Tradition den typischen Charakter und die Einzigartigkeit ihres Herkunftsortes widerspiegeln. Dass die WinzerInnen die Möglichkeit haben, verschiedene Lagen des Ortes für die Village-Cuvée zu verwenden, sichert über die Jahrgänge hinweg die gleichbleibend hohe Qualität ab. Daher spielen in Burgund die Village-Weine eine wesentliche Rolle, stehen sie doch auch meist in ausreichender Menge und zu deutlich moderateren Preisen als die Lagenweine zur Verfügung.
Das Gleiche gilt für die österreichischen Ortsweine, die sich qualitativ deutlich von den spritzigen und schon jung zu trinkenden Gebietsweinen, die man natürlich auch zwei bis drei Jahre gereift noch sehr gut trinken kann, abheben. Ein Ortswein besitzt mehr Komplexität, Ausdruck und Körper, er bringt den besonderen Charakter seiner Katastralgemeinde(n) ins Glas, soll aber auch den Trinkfluss der Gebietsweine aufweisen und damit einen perfekten Einstieg auf dem Weg zum Riedenwein ermöglichen. Engagierte österreichische WinzerInnen haben sich zum Ziel gesetzt, das Profil der Ortsweine zu schärfen. Bis die Unterschiede zwischen einzelnen Orten in der Breite so eindeutig herausgearbeitet werden, wie es in Burgund beispielsweise zwischen Pommard und Gevrey-Chambertin der Fall ist, braucht es sicherlich noch Zeit, doch weinrechtlich ist der Grundstein gelegt und es zeigt sich bereits, wie viel Potenzial in diesem Thema steckt. Wenngleich bei Verkostungen und in den Medien fast immer die Riedenweine im Rampenlicht stehen, punkten doch die Ortsweine mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis, bieten überzeugende Qualität und viel Trinkfluss quer durch die meisten österreichischen DAC-Gebiete. Sie stehen für „viel Wein für wenig Geld“.
Riedenweine
Riedenweine stehen an der Spitze der Qualitätspyramide, bilden die engste Herkunft und kommen von einer Einzellage, deren individuellen Charakter sie zeigen sollen. Riedenweine gelten als sehr komplex und lange lagerfähig; gekeltert werden sie nur von den wertigsten Sorten eines Gebietes. Alle Rieden finden Sie auf riedenkarten.at
Ortsweine
Ortsweine stammen von verschiedenen Weinbergen eines bestimmten – namensgebenden – Ortes. Sie besitzen mehr Körper und Komplexität als Gebietsweine, vor allem aber sollen sie den typischen Charakter der Weine des Ortes bzw. der Weinbaugemeinde widerspiegeln.
Gebietsweine
Gebietsweine bilden die Basis der Herkunftspyramide und ihr Stil ist repräsentativ für ein gesamtes Weinbaugebiet. Leichtigkeit, Frische und Fruchtigkeit sind in der Regel ihre Kennzeichen. In dieser Stufe kann ein breites Spektrum an Rebsorten herrschen.
Tatsächlich lässt die Benennung der Weine nach ihren Herkunftsgemeinden auch hierzulande eine alte Tradition wieder aufleben, denn um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden bereits ausgewählte Orte auf Weinetiketten ausgewiesen. Angesehen und begehrt war beispielsweise der „Gumpoldskirchner“, eine Bezeichnung, die bis Mitte der 1970er Jahre für einen Weißwein aus Zierfandler, Rotgipfler und mitunter anderen Sorten stand. Nun wird Gumpoldskirchen ab dem Jahrgang 2023 wieder zur Ortsweinherkunft in der Thermenregion.
Ein anderes bekanntes Beispiel ist der „Nussdorfer“, der sich heute im Wiener Gemischten Satz DAC als Ortswein wiederfindet. Die Bezeichnung „Brünnerstrassler“ hingegen stand für resche, säurebetonte Weißweine aus dem Weinviertel, benannt nach der Brünner Straße, die gesäumt von Weinbaugemeinden von Wien bis ins tschechische Brünn führte. Namen wie „Brünnerstrassler“ gaben Auskunft über den Geschmack und den Typ eines Weines, um die verwendeten Rebsorten kümmerte man sich damals wenig. In modernisierter Fassung ist dieser Herkunftsgedanke nach und nach wieder in den Vordergrund gerückt. Nachdem man auf österreichischen Weinetiketten jahrzehntelang vor allem nach den Rebsorten Ausschau hielt, nimmt heute die Herkunft wieder verstärkt die Hauptrolle ein.
Unterschiedliche Orte bedeuten unterschiedliche klimatische und geologische Bedingungen – das führt zu unterschiedlichen Weinen. Die für Ortsweine verwendeten Trauben stammen in der Regel von mehreren Weingärten der jeweiligen Gemeinde. Abgestimmt auf die Regelungen des DAC-Gebietes sind in der Kategorie Ortswein verschiedene regionale Rebsorten erlaubt. Während es sich im Kamptal, Kremstal und Traisental ausschließlich um Grünen Veltliner und Riesling handelt, so ist die Sortenvielfalt in der Steiermark, in der Wachau und am Wagram deutlich größer.
Am Wagram beispielsweise sind auch die Burgundersorten sowie die lokale Spezialität Roter Veltliner zugelassen. Paradebeispiel ist der vollmundige, fein balancierte Rote Veltliner Ruppersthal vom Weingut Josef Fritz. Neben Ruppersthal gibt es am Wagram übrigens mehr als 20 weitere Ortsweinherkünfte. Beim Wiener Gemischten Satz DAC lässt sich anhand der Weine von Wieninger und Mayer am Pfarrplatz die Charakteristik von Grinzing und Nussdorf sehr schön nachvollziehen. Im Gesetz verankert werden die Wiener Ortsweine erst mit dem Jahrgang 2023, dennoch finden die Namen der historischen Weindörfer bereits Verwendung am Etikett.
Eindeutiger positioniert hat sich die Südsteiermark mit ihren insgesamt fünf möglichen Ortsweinen: Kitzeck-Sausal, Ehrenhausen, Leutschach, Gamlitz und Eichberg. Erwin Sabathis Sauvignon Blanc Leutschach prägen die kühlen Nächte und die kalkhaltigen Opok-Böden der Weingärten rund um den Ort. Der zwölf Monate in großen Eichenholzfässern gereifte Wein drückt seine Herkunft durch Eleganz, Harmonie und Aromenreichtum aus. Wie alle Ortsweine der Steiermark wird dieser Sauvignon Blanc frühestens ab dem 1. Mai, nach sechsmonatigem Ausbau, in den Verkauf gebracht.
Für den „Orts-Charakter“ von Kitzeck-Sausal hingegen sorgen die außergewöhnliche Höhenlage (bis zu 650 Meter Seehöhe) und die kargen Schieferböden, die den Weinen eine kühle Würze und eine straffe Mineralität mitgeben. Die lokale Spezialität Riesling bringt in den Ortsweinen die typische Schiefer-Mineralität besonders gut hervor, aber auch die Sorte Grauburgunder ist ein geeigneter Botschafter dieses Terroirs, wie der entsprechende Wein vom Weingut Wohlmuth zeigt
Das östlich gelegene Vulkanland Steiermark kennt neun Ortsweinherkünfte. Die Ortslage Straden prägen die sanften Hügel einer ursprünglichen Schotterebene sowie die Ausläufer eines ehemaligen Vulkans am Stradener Kogel. Walter Frauwallners ausdrucksstarker Weißburgunder Straden repräsentiert seine Herkunft gekonnt mit rauchigen Noten und feiner Cremigkeit.
Es könnte noch ein wenig dauern, bis die Kategorie der Ortsweine bei österreichischen WeinkonsumentInnen jene Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Dass der Name des Ortes immer öfter in größeren Buchstaben als jener der Rebsorte auf das Vorderetikett gedruckt wird, setzt aber ein klares Zeichen von Seiten der Weingüter und des Weinmarketings. Ein vielversprechender Weg ist eingeschlagen.
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