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Text: Bernhard Hlavicka
Die führende und bekannteste Weinbauregion Spaniens ist benannt nach dem Rio Oja, einem Nebenfluss des Ebros. Der unverwechselbare Stil der lange gereiften Weine ist eine fortgesetzte Erfolgsstory. Aber es gibt auch moderne Strömungen, die neue Stile hervorbringen, und auch eine engere Herkunft wird wichtiger.
65.000 Hektar zählt die Rebfläche des gesamten Gebiets und liegt damit doch deutlich über der Österreichs (44.000 Hektar), aber unter den knapp 120.000 Hektar des Bordelais. Die Region unterteilt sich in das westliche Rioja Alta rund um die Städte Haro und Logroño, der Teil nördlich des Ebros, der im Baskenland liegt, heißt Rioja Alavesa, und der östliche Teil wird heute Rioja Oriental (früher Rioja Baja) genannt. Klimatisch ist man durch die Sierra Cantabria gegen die Unwetter des Atlantiks geschützt. Je weiter östlich, umso stärker wird der Mittelmeereinfluss.
Mit 93 Prozent ist der Rotweinanteil sehr hoch. Die kirschfruchtige Rebsorte Tempranillo führt die Liste der Rebsorten an. Sie bildet den Hauptanteil der meisten Weine, doch im wärmeren Osten rund um die Stadt Alfaro spielt Garnacha eine immer wichtigere Rolle. Hier brauchen die Reben von Tempranillo inzwischen oft Bewässerung, Garnacha aber kann mit der zunehmenden Trockenheit gut umgehen und erzeugt umwerfende, zwar hellere, aber umso feinere, himbeerfruchtige Weine, wie zum Beispiel Finca La Montesa von Palacios Remondo.
Die anderen roten Sorten wie Graciano, Mazuelo und Maturana spielen untergeordnete Rollen. Der weiße Rioja besteht zumeist aus Viura (Macabeo) mit geringen Anteilen von Garnacha Blanca und Malvasia. Er kann mit etwas Fassreife einen einzigartigen Charakter erlangen. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der Finca Alta Cantabria von Conde Valdemar mit seiner zitrus-frischen Haselnuss-Würze oder der vollmundige „Capellanía“ von Marqués de Murrieta – ein Einzellagenwein, der zwei Jahre in französischer Eiche ausgebaut wird.
Im Oktober erwartet Sie ein temperamentvolles Quartett aus der weltberühmten spanischen Weinbauregion La Rioja. Obwohl La Rioja vor allem für seine dunkelroten Klassiker aus dem Barrique bekannt ist, hat der Name nichts mit dem Wort „rojo“ (spanisch: „rot“) zu tun – die Region bringt nämlich auch sensationelle Weißweine hervor.
Den Start bildet ein ebensolcher weißer Rioja vom Weingut Conde Valdemar, der zu 100 Prozent aus der im Nordosten vorherrschenden Viura-Traube vinifiziert wird. Durch Barrique-Ausbau entsteht eine wunderbar cremige Textur am Gaumen, die von einer angenehmen Säure getragen wird. Die zarte Vanille-Röstaromatik und Quittennoten verbleiben bis in den langen Abgang.
Die Crianza von Bodegas Lan aus 100 Prozent Tempranillo lockt mit einer fruchtigen und geschmeidigen Stilistik, angenehmem Tannin und schönem Grip am Gaumen. Ein moderner, junger Rioja der Lust auf mehr macht!
Der dritte Wein ist eine dichte Cuvée aus Tempranillo, Garnacha und Mazuelo von einem der Top-Produzenten Spaniens: Die Reserva von Marqués de Vargas zeigt in der Nase dezente Vanille-, Zimt- und Dörrzwetschkenaromen, der lange Abgang wird von Bitterschokoladenoten begleitet. Herrliches Trinkvergnügen!
Das große Finale bildet die Gran Reserva von Marqués del Silvo, ein kräftiger und konzentrierter Rioja aus den Rebsorten Tempranillo und Garnacha von über 70-jährigen Reben. Diese Cuvée hat ihre 30 Monate in französischer und amerikanischer Eiche optimal genutzt, um uns ein Aromenfeuerwerk von Brombeeren, Lakritze, Wildkräutern und Vanille ins Glas zu zaubern.
Freuen Sie sich auf dieses furiose Vierergespann, das Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Die Stadt Haro in Rioja Alta wurde 1890 als erste spanische Stadt mit elektrischer Straßenbeleuchtung ausgestattet. Im selben Jahr wurde in ebendieser Stadt das traditionelle Weingut La Rioja Alta von fünf Familien gegründet. Noch heute erinnert die Gran Reserva 890 an das Gründungsjahr. Alfredo Ardanza war damals Weingutsleiter und nach ihm ist auch jener Wein benannt, der auf keiner spanischen Weinkarte fehlen darf: Viña Ardanza. Er trägt eines der ältesten Etiketten Spaniens und eroberte nach seiner Einführung 1942 rasch durch seinen burgundischen Charakter die Herzen der GenießerInnen in Spanien und später auf der ganzen Welt. Auch heute noch wird er traditionell in amerikanischen Holzfässern ausgebaut, und das Weingut ist in Besitz derselben fünf Familien.
Noch früher – nämlich 1852 – startete Luciano Francisco Ramón de Murrieta das Weingut Marqués de Murrieta. Es feiert heuer sein 170-jähriges Bestehen und gilt als Pionier in der Region. Als in Bordeaux im 19. Jahrhundert die Reblaus wütete, erlebte das damals noch unbeschadete Rioja seinen ersten Exporterfolg und etablierte sich weltweit. Bereits 1926 wurde mit dem Consejo Regulador jenes Gremium installiert, das auch heute noch für die Qualitätskontrolle sorgt.
Die lange Lagerung in kleinen, vornehmlich amerikanischen Holzfässern und danach auch noch in der Flasche ist das Markenzeichen der Region Rioja. Die verschiedenen Stile arbeiten auf die gezielte Abrundung und Harmonisierung der Tannine, der Frucht und der Säure hin. So muss eine Crianza zumindest ein Jahr im Fass und ein weiteres im Keller in der Flasche liegen, bevor sie das Licht des Marktes erblicken darf. Noch ein Jahr längere Flaschenreife erfordert die Reserva, und eine Gran Reserva liegt mindestens zwei Jahre im Fass und drei weitere in der Flasche.
Viele Weingüter belassen die Weine aber noch viel länger als diese Mindestzeiten am Weingut. Ein Paradebeispiel für eine Crianza ist die 2019er Rioja Crianza der Bodegas Lan. Das Weingut liegt in der Umgebung von Logroño und verfolgt einen moderneren Stil, hier werden neben amerikanischer Eiche auch französische und russische Hölzer verwendet. Die Crianza ist dunkel, würzig, geschmeidig und kirschfruchtig. Eine klassische Reserva repräsentiert der formidable Jahrgang 2017 von Marqués de Vargas. Kein Wunder, ist doch der ehemalige Vega-Sicilia-Kellermeister Xavier Ausás dafür verantwortlich.
Das traditionsreichste Haus ist wohl das Weingut López de Heredia. Es wurde 1877 von Don Rafael López Heredia, dem Urgroßvater der heutigen Besitzerinnen Maria José und Mercedes López de Heredia, gegründet und noch immer wird in denselben alten Holzfudern von damals vergoren. Für den Ausbau wird ausschließlich amerikanisches Eichenholz verwendet, jedoch nur zehn Prozent neues pro Jahr. Der Großteil des Weines reift in bis zu zehn Jahre alten Barriques und soll so wenig Holzaroma wie möglich annehmen. Der aktuelle Jahrgang von López Heredia Viña Tondonia Reserva 2010 zeigt wunderbar funkelndes Granatrot und geschmeidiges Tannin, strahlende Frische und wunderbare Vielschichtigkeit.
Die bereits erwähnten Bodegas La Rioja Alta und Marqués de Murrieta sind ebenfalls Großmeister des althergebrachten Stils. Die große Kunst ist hier, eine Gran Reserva auf den Markt zu bringen, die voll erblüht ist, aber dennoch Frische und Frucht aufweist. Perfekt gelingt das bei der aktuellen Gran Reserva 904 von La Rioja Alta vom Jahrgang 2011. Ein Prachtstück einer Gran Reserva. Marqués de Murrieta gelang mit dem 2010er Castillo Ygay sogar der erste Platz in der vielbeachteten Liste der Top 100 Weine des amerikanischen Magazins Wine Spectator im Jahr 2020. Auch der 2011er ist hier von gewaltiger Intensität und Komplexität. Aber grandiose traditionelle Gran Reservas müssen nicht immer teuer sein. Das kleine Weingut Marqués del Silvo beweist mit seiner Gran Reserva 2015 ein perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Wein ist geprägt von Leder, Unterholz, einem straffen Körper und milden Tanninen.
Hat sich die Weinherstellung in Rioja während der vergangenen 150 Jahre also kaum weiterentwickelt? Weit gefehlt! Den größten Erneuerungsschub brachten ausgerechnet zwei Weinpersönlichkeiten, die erst ihre elterlichen Betriebe verlassen mussten und Weingüter in anderen Regionen gründeten. Sie lernten dazu, wurden zu Superstars und kehrten dann nach Rioja zurück. Einer von ihnen ist Telmo Rodríguez vom Weingut Remelluri. Die Bodega liegt in Rioja Alavesa, unweit von Labastida, und ist ein malerisch gelegenes Anwesen mit jahrhundertealter Geschichte. Für viele liegt hier das beste Terroir der Region. Telmo gründete erst Weingüter in Rueda, Toro und auch in Rioja, bevor er 2010 zurückkehrte. Zusammen mit seiner biodynamisch äußerst versierten Schwester Amaia Rodriguez führt er das Weingut nun zu neuen Höhen. Die Weine, wie der von 45-jährigen Rebstöcken stammende Lindes de Remelluri 2018, sind sehr dunkel, fast schwarz und bestechen durch massive, langlebige Tannin-Strukturen, die unheimlich viel Entwicklungspotenzial in sich bergen.
Auch Álvaro Palacios entfloh erst dem elterlichen Weingut Palacios Remondo in Alfaro und bereiste als Weinfassverkäufer ganz Spanien. Im damals fast „ausgestorbenen“ Priorat gründete er sein Weingut und wurde zum Star mit seinem gefeierten Spitzenwein l´Ermita. Als sein Vater 2000 starb, kehrte er zurück und begann Rioja zu revolutionieren. Er setzt auf Garnacha statt Tempranillo, weil dieser im Süden besser reift, und er arbeitet stark an strengeren Herkunftsregularien. Diese haben für ihn viel mehr Bedeutung als ein Jahr mehr oder weniger im Keller. Seine Weine überzeugen jedenfalls mit einem fruchtbetonteren Stil. La Montesa heißt sein Weingarten auf 600 Metern Höhe, der kühlen, „himbeersaftigen“ Wein mit gleichem Namen „Finca La Montesa“ hervorbringt. Als Referenz an die Geschichte ist er als Crianza klassifiziert. Sein Wein „Propiedad“ ist hingegen eine Hommage an einen burgundischen Village- Wein. Die Garnacha-Trauben stammen nur aus ausgewählten Weingärten mit alten Rebstöcken in der Umgebung Alfaros. Der Wein ist betörend und erinnert mit seiner fruchtbetonten Duftigkeit eher an Burgund als an Bordeaux.
Für Spannung ist jedenfalls gesorgt in der Region Rioja. Alte Klassiker und neue Entwicklungen gehen Hand in Hand in einem klassischen Gebiet, das immer wieder für neue Impulse sorgt.
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