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Netzl

Christina und Franz Netzl verstehen sich hervorragend darauf, die Einzigartigkeit jeder Rebsorte und die Typizität der Lagen herauszuarbeiten. Regionstypisch ist ihr größter Trumpf dabei der Zweigelt, der reinsortig wie in Cuvées Aufsehen erregt.

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Durch die Umstellung auf Bio wirken unsere Weingärten vitaler, widerstandsfähiger und stressresistenter.
Christina Netzl
Wir dürfen als Winzer unsere Reben, Trauben und Weine begleiten – sie so gut wie möglich unterstützen und stärken, ohne sie dabei verändern zu wollen.
Christina und Franz Netzl
Netzl 2

Aus dem gleichen Rebstock geschnitzt

Wein ist Tradition kombiniert mit ständiger Innovation“, ist sich Franz bewusst, der die Schirmherrschaft über das seit nun sechs Generationen bestehende Weingut inzwischen an seine Tochter weitergegeben hat. Denn während er nach wie vor mit viel Wissen und großem Erfahrungsschatz der jungen Winzerin zur Hand geht, zeichnet Christina für eben jene ständige Innovation verantwortlich, die so unumgänglich für den Qualitätsfortschritt eines jeden Weinguts ist.

Für Christina ist Wein Kreativität, Passion und Leidenschaft, Jahr um Jahr anders interpretiert. Konstanten im frischen Gegenwind bleiben die Handlese, die biologische Bewirtschaftung der Rieden und die Sprache der Herkunft, die jeden der Weine von der ersten Duftnote bis zum letzten Schluck prägen. Für letzteres gilt es, den Trauben die Freiheit zur Entfaltung zu bieten, nur so finden sie zu einer authentischen Typizität und werden zum Sinnbild des Carnuntiner Terroirs. Das bedeutet: im Weingarten möglichst optimale Bedingungen schaffen und im Keller behutsam tüfteln und täglich mit Bedacht entscheiden, ohne die Weine zu lenken.

Das verlangt neben viel Aufmerksamkeit auch eine große Portion Ruhe, Zeit und Geduld. Wie in einer guten Kinderstube eben. Dass ihnen dies jedes Jahr aufs Neue gelingt, beweisen etliche Auszeichnungen, vor allem aber die perfekt ausgelotete Komplexität und das große Terroir, das sich in jedem Glas Netzl-Wein wiederfindet. Oder anders gesagt: der Geschmack eines voll entfalteten Potenzials von Mensch und Wein.

Christina Netzl im Interview

Christina Netzl

In welchen einzigartigen Merkmalen spiegelt sich die Herkunft Ihrer Weine?

Christina Netzl: Reife, aber saftige und immer noch frische Frucht und angenehme Würze kombiniert mit eher samtigen Tanninen am Gaumen – das bringt Komplexität, macht die Weine tiefgründig und spannend zu trinken. Für mich sind das die typischen Merkmale für Weine aus Carnuntum, was auch genau die Kombination der verschiedenen Klimate widerspiegeln, die unsere Region prägen.

Was war Ihre größte Herausforderung als Winzerin und wie haben Sie diese gemeistert?

Christina Netzl: Als Winzerin und natürlich auch als Winzer steht man jedes Jahr vor neuen Herausforderungen – wir arbeiten mit der Natur und die kann man zum Glück nicht vorhersagen oder beeinflussen. Das macht unseren Beruf so spannend und vielfältig, aber natürlich muss man lernen damit umzugehen und nicht jeder ist damit glücklich.

Wo in den Weinbergen im Carnuntum sind für Sie die schönsten Plätze, um zu entspannen?

Christina Netzl: Am Schüttenberg mit Blick über die Rieden rund um Göttlesbrunn – dort haben ich und mein Mann Peter auch geheiratet und verbringen gerne einen Abend mit den Kindern.

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie nicht Winzerin wären?

Christina Netzl: Werbegrafikerin wäre meine zweite Berufswahl gewesen.

Welche Weine trinken Sie, neben Ihren eigenen, am liebsten?

Christina Netzl: Das ist ganz abhängig vom Essen und der Jahreszeit und natürlich auch wo man sich gerade befindet (am spannendsten finde ich immer die Kombination von regionaler Küche mit den regionalen Weinen – das passt meist hervorragend!). Prinzipiell müssen die Weine Spannung und Tiefe haben und gleichzeitig ausgewogen und toll zu trinken sein. Wein darf meiner Meinung nach nicht langweilig sein und gleichzeitig den Gaumen nicht überfordern oder gar erschlagen z.B. mit zu viel Süße oder Tannin. Es muss Spaß machen, noch ein zweites Glas davon trinken zu wollen und noch mehr Facetten davon herauszufinden.

Was können Sie besonders gut kochen?

Christina Netzl: Ich koche wirklich gerne und versuche auch immer wieder mal gerne was Neues. Meine Kinder würden wohl sagen: Lasagne.

Was bereitet Ihnen heute noch Herzklopfen?

Christina Netzl: Wenn die ersten Trauben des neuen Jahrganges in den Keller kommen – Startschuss für die neue Ernte. Die Meinung meiner Kinder. Und natürlich mein Mann :)

Danke für das Gespräch!

Christina Netzl im Interview

Netzl 2023 interview

Liebe Christina, Carnuntum hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt. Die führenden Weingüter sind nun Mitglieder im Verein der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW). Was hat sich dadurch verändert? Welche Bedeutung hat die Mitgliedschaft für euer Weingut?

Christina Netzl: Die Mitgliedschaft bei den ÖTW und auch die Schärfung unserer Herkunftsstilistik durch die Carnuntum-Herkunftspyramide (DAC) waren mir sehr wichtige Anliegen. Als Vorstandsmitglied habe ich mich sehr dafür eingesetzt, dass dies durch die Gemeinschaft aller WinzerInnen im Verein der Rubin-Carnuntum- Weingüter umgesetzt wird. Ich denke, dass Carnuntum mit seiner einzigartigen Lage zwischen Donau und Neusiedler See, kontinentalem und pannonischem Klima und den Einflüssen sowohl von den Alpen im Westen als auch von den Karpaten im Osten ganz besondere Voraussetzungen für tiefgründige, elegante, charakterstarke und finessenreiche Weine bietet. Wir haben eine ungewöhnlich große Variation an Bodenformationen und Klimaeinflüssen. Vielleicht wurde eine Zeit lang verschlafen, das zu kommunizieren, aber genau das macht Carnuntum aus. Für unsere Herkunft wollen nun alle Weinbaufamilien gemeinsam mit handwerklich und nachhaltig produzierten Weinen einen ganz besonderen Stellenwert in der Weinwelt erreichen. Mit einem klar definierten Profil und durch die Hervorhebung unserer bedeutendsten Rieden als klassifizierte Erste Lagen wird uns das auch gelingen.

Was macht eure Ersten Lagen (1ÖTW) so speziell und worauf achtet ihr beim Ausbau dieser Weine ganz besonders?

Christina Netzl: Die Ried Haidacker war schon immer eine ganz besondere Zweigelt- Lage für uns, und schon mein Großvater hat dort seine ersten Zweigelt-Reben gepflanzt. Heute bringt unser ältester Zweigelt-Weingarten extrem tiefgründige, hochreife und gleichzeitig kernige Rotweine hervor. Einzigartig ist hier der kühle Einfluss vom Ellender Wald. Bei der Vinifikation geht es vor allem um die Erhaltung der Finesse und die Präzisierung dieser Lagencharakteristik. Ausgebaut wird der Wein in 500-Liter-Fässern, da diese den Wein etwas eleganter unterstützen als die kleineren Barriques. Die Ried Bärnreiser ist hingegen viel wärmer, aber auch wesentlich karger – schottrig, sandig, extrem hoher Kalkgehalt durch die Meeressedimente im Unterboden. Diese Kargheit fordert die Reben sehr, fördert eine hohe Traubenreife und sorgt trotzdem für viel Spannung im Wein. Um die kernige Struktur der Weine zu erhalten, verarbeiten wir besonders schonend und ohne Pumpe. Die Beeren bleiben somit unverletzt, und auch ein kleiner Anteil ganzer Trauben findet im Gärbottich seinen Platz. So verläuft vor allem der Gärbeginn sehr langsam und aromaschonend.

In Carnuntum grenzen etliche Weinlagen nach oben hin direkt an den Wald. Wie beeinflusst das die Reben und die Weine?

Christina Netzl: Vor allem bei der gerade erwähnten Ried Haidacker spielt der Wald eine große Rolle. Wir sprechen hier immerhin von 1.500 Hektar Wald! Er bringt viel Kühle und Frische, vor allem in heißen Sommernächten lässt er die Reben etwas aufatmen und sorgt für eine kühle Brise. Unsere besten Weißweinlagen, Ried Rothenberg und Ried Altenberg, liegen ebenfalls direkt an den Wald angrenzend, teilweise sind sie sogar von ihm umzingelt. Somit nutzen wir diesen kühlen Klimafaktor genau für die Trauben, die ihn benötigen.

Die Cuvée Anna-Christina ist ein langjähriges Flaggschiff des Weinguts. Wodurch zeichnet sie sich aus? Hat sich diese Cuvée im Lauf der Zeit im Ausbau oder in der Zusammensetzung verändert?

Christina Netzl: Anna-Christina wurde von meinen Eltern 1999 zum ersten Mal kreiert, und die Trauben dafür stammten schon damals von der Ried Bärnreiser. Meine Eltern benannten ihre beste Cuvée im Keller nach meiner Schwester und mir – Annemarie und Christina. Da auch Herkunft und Riede wirklich einzigartig sind, lautet die Bezeichnung auf dem Etikett nun Ried Bärnreiser 1ÖTW und „Anna-Christina“. Seit meinem Einstieg ins Weingut hat sich einiges verändert – meine Eltern waren zum Glück immer sehr offen für Neues. Die Umstellung auf die biologische Bewirtschaftung der Weingärten war natürlich ein großer Punkt und ein wichtiger Schritt. Die Reben wirken heute vitaler, widerstandsfähiger und stressresistenter. Wir konnten etwas dickere Beerenschalen und eine verbesserte Säurestruktur feststellen. Außerdem hat seit kurzem auch Blaufränkisch einen kleinen Anteil an der Cuvée – bis jetzt waren es Zweigelt und Merlot mit etwas Cabernet Sauvignon. Im Keller verarbeiten wir die Trauben wesentlich schonender als früher, und der Holzeinsatz hat sich reduziert. Also ja, ich denke, der Wein hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, die Stilistik wurde präzisiert und gefestigt – er ist quasi erwachsen geworden.

Neben den Rotwein-Cuvées liegt euer Fokus auch auf sortenrein ausgebautem Zweigelt. Was schätzt du an dieser Sorte besonders?

Christina Netzl: Die große Bandbreite. Zweigelt macht Spaß als fruchtiger, leichter Wein und schmeckt auch leicht gekühlt – das braucht man manchmal. Außerdem ist er ein wahnsinnig toller Speisenbegleiter und passt hervorragend zu klassisch österreichischer Küche wie Rindsbraten, über Pizza und Pasta bis zu sehr würzigen Speisen, wie zum Beispiel Indisch. In den richtigen Lagen, wenn die Reben etwas älter werden und richtig tief wurzeln, bringt Zweigelt auch wirklich viel Tiefe und Spannung ins Glas. Dann zeigt er erst all seine Facetten und sorgt immer wieder für Überraschungen. Mir gefällt hier besonders, dass er trotz seiner saftigen, dunklen Frucht auch sehr viel Würze und ein straffes, aber unheimlich seidiges Tanninrückgrat mitbringt! Die Sorte fühlt sich bei uns wohl, und das merkt man letztendlich auch in den Weinen.

Erzähle uns bitte auch etwas über den Grünen Veltliner Ried Rothenberg, der bei WEIN & CO ganz neu im Programm ist.

Christina Netzl: Die Ried Rothenberg liegt direkt am Wald und ist mit ihren roten Schotterböden einzigartig bei uns im Weinbaugebiet. Von den Eltern meiner Mutter stammt der alte Veltliner-Weingarten dort. Die Trauben werden hochreif – mit tollem Extrakt, zeigen aber auch immer eine spannende Mineralik. Wir vergären den Wein spontan in 500-Liter-Fässern. Er bleibt dann acht Monate auf der Vollhefe liegen, mit sanfter Batonnage von Zeit zu Zeit, um die feine Hefe in Schwebe zu halten. Das bringt noch mehr Herkunftscharakter in den Wein, wie ich finde.

Vielen Dank für das Gespräch!