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Frischer Wind aus Italien

Frischer Wind aus Italien

Spannende Newcomer und erfrischende Entdeckungen

frischer wind aus italien

Autor: Bernhard Hlavicka

italien karte november 2023

Italien zählt unbestreitbar seit vielen Jahrhunderten zu den Big Playern im Thema Wein. Aber es brechen neue Zeiten an. Der Klimawandel sorgt für jede Menge Herausforderungen. Leichtere Weine kommen in Mode. „Frische“ wird zum neuen Zauberwort. Wer sind nun jene Winzer, die das am besten meistern? Eine Reise durch die zukunftsträchtigsten, vielversprechendsten und dynamischsten Winzertalente aus Italien soll es aufzeigen.

Casa Emma

Der mit den Gänsen tanzt

Cantine Borga

Unerschrocken, wild und bereit die Welt zu erobern

cantine borga

Vier Cousins – Martino, Caterina, Antonio und Riccardo – teilen die Vision, zeitgemäßen Wein aus dem modernen Veneto herzustellen. 33 Hektar auf sechs Meter Seehöhe in Chiarano im Herzen des Venetos zwischen Venedig und Treviso bearbeiten die Borgas in vierter Generation. Das neue Weingut wird gerade gebaut und gleich daneben haben sie auch eine klassische kleine Osteria, in der man ihre Weine mit Klassikern der Region genießen kann.

Chiarano, da kommen sie her und das brüllen sie so laut hinaus in die Welt, dass man es kaum überhören kann. Sie spielen die Klaviatur des Social-Media-Pianos mit informativen und fetzigen Fotos. Die Etiketten zieren bunt hinterlegte Abbildungen vieler Familienmitglieder. So ist der Urgroßvater am Pinot Grigio zu erkennen, ein stolzer Venezianer. Großvater Antonio prangt am Merlot und Tante Emma ist auf dem Manzoni-Traminer-Blend Emma zu erkennen – ein Familienunternehmen durch und durch.

Martino sorgt für die Weingärten. Er liebt die Natur und arbeitet nachhaltig zertifiziert. Man steht dazu, maschinell zu ernten. Das ist effizient und geschieht bei den aromatischen Weißweinen oft in den sehr frühen Morgenstunden, um die Kühle mitzunehmen und die Aromatik zu erhalten. Neben dem ultimativen Pinot Grigio, also einem ungemein süffigen, haben sie mit dem Emma einen Wein, der in der italienischen Top-Gastronomie und den Weinbars Roms und Mailands bereits für Furore sorgt. Die Cuvée aus Manzoni Bianco und Traminer trifft nämlich genau den aktuellen Geschmack der Zeit. Aromatisch, trocken, angehaucht orange, ein bisschen wild, etwas Holzeinsatz, leichtgängig und ungemein erfrischend, aber doch auch gehaltvoll. Ein Wein, von dem man sich immer mehr als ein Glas wünscht.

Cantine Amato

Weine wie in einer sizilianischen Taverna

Carlo Revello

Barolowinzer mit Leib und Seele

carlo revello

Carlo Revello und seine schwedische Frau Paola sind seit vielen Jahren Stammgäste in Wien und langjährige Lieferanten, allerdings haben sie sich erst vor sechs Jahren beruflich von Carlos Bruder getrennt und das eigene Weingut in La Morra im Herzen der piemontesischen Langhe etabliert. Heute gibt bereits Sohn Erik im Keller den Ton an und die Linie vor. Sein Bruder Niklas scharrt in den Startlöchern. Carlo überwacht das Ganze und Paola betreibt nebenbei ein kleines Weingeschäft in der Altstadt von La Morra. Erik entwickelt sich still und leise zum Shootingstar.

Sechs Hektar rund um La Morra mit hervorragenden Barolo-Lagen sind der stolze Besitz. Das ergibt gerade einmal 45.000 Flaschen. Klassischer La Morra Barolo mit etwas mehr Struktur, wofür Trauben aus Serralunga verantwortlich zeichnen. Immer mehr in den Fokus rückt aber auch der Langhe Nebbiolo mit den sanfteren Tanninen und der zarteren, trinkfertigeren Struktur. Einfach eine gute Flasche Wein zu einem verführerischen Preis.

Le Regnaie

Der höchste Punkt am Höhepunkt

La Ragnaie

Riccardo Campinoti führt das Weingut seit 20 Jahren mit seiner Frau Jennifer. Er ist Autodidakt und Glückspilz. Glückspilz, weil sein Weingut ausgerechnet am höchsten Punkt des Montalcino-Gebiets liegt. 450 Meter hohe Weingärten sind besonders beliebt, weil hier die Winde kühlen und für Frische sorgen. Nicht umsonst ziert das Etikett ein Vogelfangnetz, welches hier auf diesen hohen Hügeln früher benutzt wurde. Riccardo setzt auf Einzellagen, und er besitzt ein paar der allerbesten, unter anderem Montosoli nordseitig, Passo de Lume Spento – sein höchster Weingarten, in Buschform erzogen – und Fornace. Letzterer, in Castelnuovo dell’Abate gelegen, fand 2018 allerdings gesamt seinen Weg in den hervorragenden Basis-Brunello, um diesen zusätzlich aufzuwerten.

Im Keller gibt es einen peniblen Sortierprozess, der nur das beste Traubenmaterial hineinlässt. Die Mazeration erfolgt in Zementtanks, danach wird in großer slawonischer Eiche und teilweise auch in Barriques ausgebaut. Nichts ist apodiktisch, alles wird dem Jahrgang und seinen Bedürfnissen angepasst. Die Weine versprühen diese Energie, die Riccardo und sein argentinischer Kellermeister Jorge ebenfalls ausdrücken. In der Farbe sind die Weine oft eher heller bis mittelrot, am Gaumen sehr ziseliert, fein, elegant und leichtfüßig. Man könnte sie als burgundisch bezeichnen. Und auch der überaus gelungene Rosso di Montalcino, der letztes Jahr vom Vinous-Magazin die höchste Bewertung aller Rosso di Montalcinos erhielt, ist ein großartiger Wein, der viele kleine Brunellos mühelos in den Schatten stellt. Riccardo Campinoti ist ein genialer Vorreiter und -denker, von dem man noch viel hören wird.

Tenuta dell’Ugolino

Verdicchio with Love

Auf der Suche nach dem idealen Chianti?

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Willi Klingers spitze Zunge grau breit

Wenn Pinot Noir und Nebbiolo ein Baby bekommen

Er gehört zu den unverrückbaren Eckpfeilern der italienischen Weinkultur. Vielleicht ist er jener Rotwein der Welt, der die romantischsten Gefühle auslöst, was wahrscheinlich an seiner Herkunft liegt: Toskana – Gedanken an Dante, Petrarca und Boccaccio begleiten ihn genauso wie der Mythos Leonardo da Vincis und der Künstler der Renaissance oder des Herrschergeschlechts der Medici. Die Rede ist vom Chianti, Italiens wohl bekanntestem Wein, der hauptsächlich aus der Sorte Sangiovese

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