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Autor: Bernhard Hlavicka
Italien zählt unbestreitbar seit vielen Jahrhunderten zu den Big Playern im Thema Wein. Aber es brechen neue Zeiten an. Der Klimawandel sorgt für jede Menge Herausforderungen. Leichtere Weine kommen in Mode. „Frische“ wird zum neuen Zauberwort. Wer sind nun jene Winzer, die das am besten meistern? Eine Reise durch die zukunftsträchtigsten, vielversprechendsten und dynamischsten Winzertalente aus Italien soll es aufzeigen.
Es war einmal ein beschauliches kleines Weingut, 28 Hektar rund um einen Hof, daneben ein paar Olivenbäume. All das gehörte der Florentiner Dame Emma Bizzarri und lag im Herzen des Chianti-Classico-Gebiets, in San Donato in Poggio. Emma zog es allerdings nach Florenz und das Weingut, an dem die Bauerntochter Fiorella Lepri jeden Tag zu Fuß vorbeiging, verfiel zusehends. Eines Tages im Jahr 1969 fasste Fiorella sich ein Herz, griff zum Telefonhörer und rief die Familie Bizzarri an, um das Weingut zu kaufen, ohne ihre Familie und ihren Mann davon zu informieren. Sie schuf in 50 Jahren einen kleinen, feinen Parade-Chianti-Classico-Betrieb. Ein Glücksgriff dürfte dabei auch 2002 die Einstellung von Weingutsdirektor Paolo Paffi gewesen sein. Der graumelierte, bärtige Mitfünfziger sorgt mit seinen lebendigen, blitzenden Blicken achtsam für alles auf dem Gut.
Im Keller ist seit 2012 Marco Salvadori zuständig. Er hat alles gesehen, was ein Chief-Winemaker gesehen haben muss, war in Weingütern auf der ganzen Welt inklusive Australien, Chile und Argentinien. Auf Casa Emma hat er seine Heimat gefunden und behutsam die nachhaltigen Verfahren implementiert. Auch die Gänse sind auf seinem Mist gewachsen. Die stolzen 80 Tiere bewirtschaften den Weingarten Vignalparco. Das Hauptziel der Gänse ist, Unkraut zu fressen ohne – wie ein monströser Traktor – für allzu starke Verdichtung des Bodens zu sorgen. Das funktioniert blendend und zusätzlich hinterlassen die Gänse stickstoffreiche Düngung. Eine Ausdehnung auf andere Weingärten wird gerade angedacht. Auf die Frage, ob sie die Gänse auch essen würden, erwidert Paolo nur ein entrüstetes „No!!!“ Sie würden ja wohl auch nicht ihre fleißigsten Mitarbeiter essen.
Im Keller herrscht perfekte Sauberkeit. Neben Sangiovese sorgen ein wenig Malvasia Nera und Colorino für besondere Würze und griffiges Tannin. Hier wird grundehrlicher Chianti Classico auf höchsten Niveau erzeugt. Wer es erwarten kann, gewinnt eventuell noch mehr an Genuss, wenn man ihn ein paar Jahre in den Keller legt. Und noch ein nicht zu unterschätzender Vorteil liegt in der Lage. Stolze 430 Meter beträgt die beachtliche Seehöhe hier. Das bringt die kühlen Winde vom nahen Tyrrhenischen Meer besser zur Geltung und sorgt im heißen Sommer für willkommene Abkühlung, für langsame Reifung der Trauben und Frische im Wein. Nicht umsonst gelten Chianti-Classico-Weine aus Barbarino Val d’Elsa als die elegantesten der Region. Casa Emma ist jedenfalls ein Name, den man sich merken muss.
Vier Cousins – Martino, Caterina, Antonio und Riccardo – teilen die Vision, zeitgemäßen Wein aus dem modernen Veneto herzustellen. 33 Hektar auf sechs Meter Seehöhe in Chiarano im Herzen des Venetos zwischen Venedig und Treviso bearbeiten die Borgas in vierter Generation. Das neue Weingut wird gerade gebaut und gleich daneben haben sie auch eine klassische kleine Osteria, in der man ihre Weine mit Klassikern der Region genießen kann.
Chiarano, da kommen sie her und das brüllen sie so laut hinaus in die Welt, dass man es kaum überhören kann. Sie spielen die Klaviatur des Social-Media-Pianos mit informativen und fetzigen Fotos. Die Etiketten zieren bunt hinterlegte Abbildungen vieler Familienmitglieder. So ist der Urgroßvater am Pinot Grigio zu erkennen, ein stolzer Venezianer. Großvater Antonio prangt am Merlot und Tante Emma ist auf dem Manzoni-Traminer-Blend Emma zu erkennen – ein Familienunternehmen durch und durch.
Martino sorgt für die Weingärten. Er liebt die Natur und arbeitet nachhaltig zertifiziert. Man steht dazu, maschinell zu ernten. Das ist effizient und geschieht bei den aromatischen Weißweinen oft in den sehr frühen Morgenstunden, um die Kühle mitzunehmen und die Aromatik zu erhalten. Neben dem ultimativen Pinot Grigio, also einem ungemein süffigen, haben sie mit dem Emma einen Wein, der in der italienischen Top-Gastronomie und den Weinbars Roms und Mailands bereits für Furore sorgt. Die Cuvée aus Manzoni Bianco und Traminer trifft nämlich genau den aktuellen Geschmack der Zeit. Aromatisch, trocken, angehaucht orange, ein bisschen wild, etwas Holzeinsatz, leichtgängig und ungemein erfrischend, aber doch auch gehaltvoll. Ein Wein, von dem man sich immer mehr als ein Glas wünscht.
1930 kehrte Vincenzo Giardina Papa aus den USA heim nach Piraino in die Provinz Messina im Norden Siziliens. Er war sehr jung nach Amerika ausgewandert, wollte aber unbedingt wieder nach Hause, weil er das gute Essen so sehr vermisste. Er eröffnete eine Taverna, an die sein Schwiegersohn Rosario Amato 1958 ein Weingut anschloss, das am selben Ort wie heute die Wurzeln für die Cantine Amato legte. Salvatore übernahm 1980 und heute bestimmt Salvatores Sohn Rosario, gelernter Önologe, im Weingut.
Die ausschließlich bio-zertifizierten Trauben bezieht die Familie Amato aus den besten Weinbauregionen Siziliens, vor allem aus dem hügeligen Jato-Tal, wo eine gute Durchlüftung für die so wichtigen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede sorgt. Rosario beweist im Keller ein besonderes Händchen und bereitet angenehm trinkbare Weine. Alle klassischen Sorten aus Sizilien sind hier vertreten. Der Catarratto, eine sehr alte Sorte, aus der ein lebendiger Weißwein mit Zitrusfrische und ganz zartem Bitterton entsteht, ist ein Allrounder. Bei der wichtigsten sizilianischen Rotweinsorte, dem Nero d’Avola, widersteht Rosario der Versuchung, der so viele seiner Kolleg:innen erliegen, nämlich einen süßlich Primitivo-artigen Rotwein zu erzeugen. Amatos Nero d’Avola ist von Frische, Saftigkeit und Leichtfüßigkeit geprägt. Mit gerade einmal 12,5 Volumsprozent ein wunderbar unkomplizierter Wein mit vielfältigem kulinarischem Potenzial.
Nerello Mascalese ist die Rebsorte, die am Ätna für Furore sorgt. Sie besitzt Eigenschaften von Pinot Noir und Nebbiolo. Amatos Nerello zeigt intensive Kirschfrucht und ebenfalls sehr saftige Struktur mit zarten Tanninen. Alle Weine Amatos strahlen förmlich die Lebendigkeit aus, die Rosario ihnen auf wundersame Weise verleiht. Rosario Amato beweist, dass man in heißen Regionen kühle, frische Weine machen kann. Chapeau!
Carlo Revello und seine schwedische Frau Paola sind seit vielen Jahren Stammgäste in Wien und langjährige Lieferanten, allerdings haben sie sich erst vor sechs Jahren beruflich von Carlos Bruder getrennt und das eigene Weingut in La Morra im Herzen der piemontesischen Langhe etabliert. Heute gibt bereits Sohn Erik im Keller den Ton an und die Linie vor. Sein Bruder Niklas scharrt in den Startlöchern. Carlo überwacht das Ganze und Paola betreibt nebenbei ein kleines Weingeschäft in der Altstadt von La Morra. Erik entwickelt sich still und leise zum Shootingstar.
Sechs Hektar rund um La Morra mit hervorragenden Barolo-Lagen sind der stolze Besitz. Das ergibt gerade einmal 45.000 Flaschen. Klassischer La Morra Barolo mit etwas mehr Struktur, wofür Trauben aus Serralunga verantwortlich zeichnen. Immer mehr in den Fokus rückt aber auch der Langhe Nebbiolo mit den sanfteren Tanninen und der zarteren, trinkfertigeren Struktur. Einfach eine gute Flasche Wein zu einem verführerischen Preis.
Wir waren in der Toskana unterwegs, grasten alle unsere Stammwinzer ab. Jeder, dem wir erzählten, dass wir noch zu Le Ragnaie gehen, zeigte ein anerkennendes Nicken oder Blinzeln. Alle kennen Riccardo Campinoti, der hier eine Revolution einleitet, die für die ganze Sangiovese-betonte Toskana wegweisend sein kann. Er macht kühle, elegante Weine, die Frische versprühen und Leichtigkeit vermitteln. Er ist ein Qualitätsfanatiker und alle sind auf seinen Fersen.
Riccardo Campinoti führt das Weingut seit 20 Jahren mit seiner Frau Jennifer. Er ist Autodidakt und Glückspilz. Glückspilz, weil sein Weingut ausgerechnet am höchsten Punkt des Montalcino-Gebiets liegt. 450 Meter hohe Weingärten sind besonders beliebt, weil hier die Winde kühlen und für Frische sorgen. Nicht umsonst ziert das Etikett ein Vogelfangnetz, welches hier auf diesen hohen Hügeln früher benutzt wurde. Riccardo setzt auf Einzellagen, und er besitzt ein paar der allerbesten, unter anderem Montosoli nordseitig, Passo de Lume Spento – sein höchster Weingarten, in Buschform erzogen – und Fornace. Letzterer, in Castelnuovo dell’Abate gelegen, fand 2018 allerdings gesamt seinen Weg in den hervorragenden Basis-Brunello, um diesen zusätzlich aufzuwerten.
Im Keller gibt es einen peniblen Sortierprozess, der nur das beste Traubenmaterial hineinlässt. Die Mazeration erfolgt in Zementtanks, danach wird in großer slawonischer Eiche und teilweise auch in Barriques ausgebaut. Nichts ist apodiktisch, alles wird dem Jahrgang und seinen Bedürfnissen angepasst. Die Weine versprühen diese Energie, die Riccardo und sein argentinischer Kellermeister Jorge ebenfalls ausdrücken. In der Farbe sind die Weine oft eher heller bis mittelrot, am Gaumen sehr ziseliert, fein, elegant und leichtfüßig. Man könnte sie als burgundisch bezeichnen. Und auch der überaus gelungene Rosso di Montalcino, der letztes Jahr vom Vinous-Magazin die höchste Bewertung aller Rosso di Montalcinos erhielt, ist ein großartiger Wein, der viele kleine Brunellos mühelos in den Schatten stellt. Riccardo Campinoti ist ein genialer Vorreiter und -denker, von dem man noch viel hören wird.
In den Hügeln der Marken hinter Ancona wird seit vielen Jahrhunderten Verdicchio hergestellt. Der Legende nach hat sogar Hannibal seine Pferde damit eingerieben, um sie aufzumuntern. Heute ist Verdicchio dei Castelli di Jesi nach wie vor eine der besten Appellationen für hochwertige Weißweine aus der gleichnamigen Traube. Das dachte sich auch Costantino Petrini, als er 1980 einen kleinen Bauernhof als Alterssitz erwarb. Dann jedoch entdeckte sein Sohn Andrea, eigentlich gelernter Koch auf Sterne-Niveau, die Passion und entwickelte das Weingut.
Mit nur acht Hektar, die aber alle in der hochwertigen DOC-Zone Castelli di Jesi gelegen sind, machen die beiden herausragend spannende Weine, die Saftigkeit, Zestigkeit und viel Energie vermitteln. Der bio-zertifizierte Le Paiole duftet wie eine Blumenwiese mit zartem Anis-Ton – ein herrlicher Fischwein. Der Vigneto del Balluccio zeigt dagegen etwas mehr Schmelz, Kraft und Mineralität, wiewohl auch er eher auf der frischeren Seite liegt. Großartige Weißweine für alle, die einen alten Klassiker in moderner Qualität genießen wollen. Bravo!
Er gehört zu den unverrückbaren Eckpfeilern der italienischen Weinkultur. Vielleicht ist er jener Rotwein der Welt, der die romantischsten Gefühle auslöst, was wahrscheinlich an seiner Herkunft liegt: Toskana – Gedanken an Dante, Petrarca und Boccaccio begleiten ihn genauso wie der Mythos Leonardo da Vincis und der Künstler der Renaissance oder des Herrschergeschlechts der Medici. Die Rede ist vom Chianti, Italiens wohl bekanntestem Wein, der hauptsächlich aus der Sorte Sangiovese
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