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WEIN & CO Vorteile genießen!
Autorin: Daniela Dejnega
Opulent, schwer und alkoholreich? Keineswegs! Der kalifornische Wein hat eine neue Richtung eingeschlagen, wie langsam auch hierzulande wahrgenommen wird. Wer sich auf „das neue Kalifornien“ einlässt, wird von der Eleganz und der Lebendigkeit seiner Weine überrascht sein.
Lange lautete das Erfolgsrezept: „high alcohol, big flavor“. Dementsprechend gelten kalifornische Weine als marmeladig, üppig und weich, stark im Alkohol und oft mit Holzaromen überladen. Doch so fett muss es nicht länger sein. Im „Golden State“ ist eine neue Generation von Weinmacher:innen am Werk, die sich nicht länger unkritisch der Philosophie von „bigger is better“ unterwirft, sondern einen zeitgemäßen Zugang zur Weinbereitung sucht. Wer zur Avantgarde gehören möchte, setzt auf Handwerk, biologischen Weinbau und fährt die Eingriffe im Keller zurück. Das Ziel ist, leichtere Weine mit animierendem Charakter und frischer anstatt marmeladiger Frucht herzustellen und gerade dadurch das individuelle Terroir stärker durchscheinen zu lassen – und das gelingt immer wieder prächtig.
Deshalb gibt es im Sortiment von WEIN & CO nun einige spannende und sorgfältig ausgewählte Neuzugänge, deren Geschmack das Team überzeugt hat.
Klassiker jeder Kalifornienreise ist die Fahrt auf dem legendären Highway No. 1, der sich von Los Angeles an der Westküste entlang nach Norden zieht. In San Francisco überquert er die Golden Gate Bridge und führt weiter an die Sonoma Coast und nach Mendocino. So streift der Highway No. 1 auf seinem Weg einige der wichtigsten kalifornischen Weinbaugebiete und schafft die ideale Gelegenheit, einen landschaftlich großartigen Roadtrip mit einer Weinreise zu verbinden.
Unsere Tour startet im Süden, wir lassen Los Angeles sowie das wunderhübsche Santa Barbara hinter uns und legen den ersten Wein-Stopp in Arroyo Grande im San Luis Obispo County ein. Wenige Kilometer außerhalb der Kleinstadt befindet sich Talley Vineyards. Hier, im Herzen der Central Coast, pflanzten Don und Rosemary Talley 1982 ihre ersten Reben und kelterten 1986 ihren ersten Jahrgang. Das Familienunternehmen, welches in größerem Maßstab auch Gemüseanbau betreibt, wird seit 1991 vom umtriebigen Brian Talley geleitet. Seine große Leidenschaft gehört Chardonnay und Pinot Noir, zwei Sorten, denen das kühle Klima in den Hügeln der San Luis Obispo Coast AVA sehr entgegen kommt. Talley wirkte federführend bei der Schaffung dieser neuen AVA (American Viticultural Area), deren Weingärten nur wenige Kilometer von der Pazifikküste entfernt liegen und Cool-Climate-Weine mit viel Frische und Finesse hervorbringen. Der Estate Pinot Noir von Talley präsentiert sich in entsprechend kühler Stilistik, sortentypisch hell, duftig und feingliedrig. Begehrtes Aushängeschild ist zudem der Estate Chardonnay, dessen Jahrgang 2021 durch hohe Komplexität und elegante Frucht glänzt. Der Ausbau in großteils gebrauchten französischen Barriques fügt zarte Karamellnoten hinzu, die mit der Frische und der Straffheit des Weines spielen.
Nördlich von San Luis Obispo beginnt der wohl schönste Streckenabschnitt des Highway No. 1. Vor allem bei Big Sur liefert er atemberaubende Ausblicke auf die Pazifikküste und etwas später erreichen wir die malerische Küstenstadt Monterey. Wie San Luis Obispo zählt die Monterey AVA mit ihren 20.000 Hektar Reben zur Region Central Coast. Der cremige Chardonnay 446 von Noble Vines wächst in San Bernabe, wo ein einziger riesiger Weingarten 2.000 Hektar umfasst und wieder die frische Brise vom kalten Pazifik die Weine beeinflusst. Für Einsteiger:innen hält die Noble Vines Collection auch den Merlot 181 und den Cabernet Sauvignon 337 bereit. Um der Herkunft dieser Weine nachzuspüren, lassen wir uns auf einen Abstecher ins Landesinnere ein und gelangen nach Lodi im Central Valley. Die Lodi AVA besitzt ein deutlich wärmeres Klima und die beiden Rotweine erweisen sich als kraftvoll und intensiv, halten aber mit Struktur und erstaunlichem Trinkfluss ihre Balance.
Der Begriff „AVA“ ist die Abkürzung für „American Viticultural Area“ (Amerikanisches Weinbaugebiet) und wird für das in den USA gebräuchliche Appellations-System mit Herkunftsbezeichnungen verwendet. AVAs wurden ab 1980 nach dem französischen Herkunfts-System Appellation d’Origine Protégée vor allem auf Drängen kalifornischer Traubenproduzent:innen eingeführt.
Für europäische Verhältnisse sind die Vorschriften einer AVA nicht besonders streng, so gibt es keine Vorgaben bezüglich Rebsorten, Anbauweisen, Höchsterträge oder Kellertechnik. Natürlich achten qualitätsbewusste Weingüter sehr streng auf wesentliche Kriterien wie den Ertrag und die Vinifikation. Wird die Rebsorte auf dem Etikett genannt, so muss sie im Wein einen Anteil von mindestens 75 % besitzen. Auch müssen 85 % der Trauben aus der auf dem Etikett genannten AVA stammen. Kalifornien bildet hier eine Ausnahme, denn es verlangt 100 %, was das Qualitätsbewusstsein der dortigen Produzent:innen abermals unterstreicht.
Mittlerweile gibt es insgesamt 258 AVAs in 34 US-amerikanischen Bundesstaaten, wovon sich 142, also mehr als die Hälfte, in Kalifornien befinden (Stand 2021).
Auf dem Weg zurück an die Küste besuchen wir die Contra Costa AVA östlich der San Francisco Bay. Dieses Gebiet der Central Coast ist in Sachen Wein eher unbekannt; seine Agrarflächen fallen außerdem seit einigen Jahren massiv der Stadterweiterung zum Opfer. Doch Joel Peterson entdeckte hier einen Weingarten ganz nach seinem Geschmack: Der Oakley Road Vineyard beherbergt einen Schatz an uralten Zinfandel-Reben. Seine tiefgründigen Böden sind so sandig, dass die Reblaus niemals eine Chance hatte, weshalb die bis zu 120 Jahre alten Weinstöcke unveredelt auf ihren eigenen Wurzeln stehen. Joel Peterson ist kein Unbekannter – ganz im Gegenteil. Der als Großmeister des Zinfandel titulierte Peterson gründete 1976 das bekannte Weingut Ravenswood und machte es zur Benchmark für Zinfandel. Mit zunehmendem Erfolg wurde es immer größer und schließlich verkauft. Peterson hätte sich schon vor vielen Jahren zur Ruhe setzen können, kehrte aber „back to the roots“, indem er unter dem Namen Once & Future ganz besondere Weine von alten Reben in Einzellagen keltert – immer „low tech“, also mit handwerklichem Zugang. In seinem Fokus stehen drei unterschiedliche kalifornische Terroirs, neben Oakley auch Sonoma und Napa. Once & Future steht für zeitlose und charakterstarke Weine, die ihre Herkunft präzise zum Ausdruck bringen.
Endlich erreichen wir das pulsierende San Francisco. Wer noch immer nicht ganz glaubt, dass hier ein Cool Climate herrscht, sollte Anfang September über die Golden Gate Bridge radeln – frierend und klamm im so häufig aufziehenden Nebel. Das beseitigt alle Zweifel. Nördlich von San Francisco beginnt die North Coast mit den Hotspots Sonoma und Napa. Die Sonoma Coast AVA ist für Weinreisende besonders spannend. Hier an der Küste scheint sich die Avantgarde des kalifornischen Weinmachens versammelt zu haben – mit klarem Fokus auf Rotweine in kühler Stilistik. Und tatsächlich möchten wir behaupten, dass Kalifornien derzeit hinter Burgund die besten Pinot Noirs der Welt offeriert. Sie sind nur weniger teuer!
Ganz in diesem Sinn hat sich die Boutique-Winery Red Car an der West Sonoma Coast ihren guten Ruf erarbeitet. Die Idee zum Weinmachen entstand in Hollywood. Der Name „Red Car“ ist eine Hommage an die roten Straßenbahnen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Los Angeles verkehrten und erinnert die Weingutsgründer an jene Stadt, die sie zum Träumen inspirierte. Im Jahr 2000 kelterten der Drehbuchautor Mark Estrin, der Filmproduzent Carroll Kemp und Richard Crowell ihren ersten Jahrgang – 600 Flaschen Syrah. Anfangs stand bei Red Car der Marketing-Aspekt im Zentrum, was sich in kunstvollen und ständig wechselnden Weinetiketten zeigte. Nach einigen Jahren rückte aber der Wunsch nach terroirgeprägten, authentischen Weinen in den Vordergrund und 2015 wurde Tanner Scheer als Winemaker engagiert, für welchen Minimalismus bei der Weinbereitung an oberster Stelle steht – und das schmeckt man auch an der Eleganz der Weine. Neben Pinot Noir und Chardonnay blieb der Syrah eine Spezialität von Red Car. Tanner Scheer verarbeitet die Trauben gern mit einem gewissen Anteil „whole bunch“, was bedeutet, dass ein Teil der Stiele mitvergoren wird – für mehr Struktur, Komplexität und Frische. Mit pfeffrigen und tabakigen Noten repräsentiert der fein balancierte Red Car Syrah Sonoma Coast sowohl die kalifornische Sonne als auch die kargen Böden und die frischen Ozeanbrisen.
Begleitet von ausgewogenen Nuss-, Brioche und Vanillenoten, zeigt vor allem die facettenreiche Frucht, in der Zitronen, Pfirsiche, Ananas, Äpfel und Melonen anklingen, das Ziel von Cannonball, Burgund und Kalifornien in Einklang zu bringen. Dafür wurden bewusst Chardonnay-Klone gewählt, die zu verschieden großer Beerenausbildung neigen (Millerandage), um mehr Extrakt hervorzubringen und die Textur zu unterstreichen. Das monatliche Aufrühren der Hefe (Batonnage) sowie der Ausbau in Edelstahl und französischer Eiche sorgen für einen harmonischen Chardonnay mit Präsenz und Charakter, der die Stärken die Alten und der Neuen Welt vereint.
Weiter nördlich, in der Weinstadt Healdsburg, hat das Weingut Cannonball seinen Sitz. Der israelische Unternehmer Yoav Gilat gründete es 2006 aus Leidenschaft für Wein und Essen. Nach dem Motto „wine for the people“ werden hier sehr zugängliche, trinkfreudige Weine von Chardonnay, Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon und Merlot hergestellt. Aushängeschild von Cannonball ist der Cabernet Sauvignon, der von Trauben aus vier unterschiedlichen AVAs stammt. Ein ausgewogener Kalifornier mit saftiger Beerenfrucht und großer Geschmeidigkeit zum moderaten Preis
Den Superstar der kalifornischen Weinbaugebiete, die sonnenreiche Napa Valley AVA, finden wir östlich von Sonoma. Das Napa Valley umfasst 16 AVAs und mehr als 17.000 Hektar Reben, die Hauptsorte ist Cabernet Sauvignon. Die Oakville AVA im Herzen des Gebiets beherbergt das Weingut Gamble Family Vineyards. Tom Gamble, Landwirt in dritter Generation, setzt sich als Gründer und Visionär unermüdlich für die Qualität in jedem Tropfen seiner Weine ein. Das Weingut besitzt die Umwelt-Zertifizierungen „Napa Green“ und „Fish Friendly Farming“. Die Sorte Cabernet Sauvignon steht klar im Fokus des Weinmachens und in einer Bordeaux-Blindprobe wäre der tiefdunkle Gamble Cabernet Sauvignon Napa Valley angesichts seiner Dichte und Fleischigkeit sicherlich ein spannender „Pirat“.
Die Howell Mountain AVA liegt im nordöstlichen Teil des Napa Valleys und vom Gipfel dieses legendären Hügels stammt wohl einer der aufregendsten Cabernet Sauvignons Kaliforniens. Angwin Estate ist ein winziges Weingut, welches der ehemals als Chirurg erfolgreiche Jon Larson gemeinsam mit seiner Frau Angela Henszel vor etwa 20 Jahren aufbaute. Von weniger als einem Hektar Reben wird hier ein großartiger Wein von immenser Vielschichtigkeit, Intensität und Tiefe gewonnen. Larson starb vor zwei Jahren, nun führt seine Frau Angela das Projekt in seinem Sinn fort. Der Angwin Estate Cabernet ist eine packende Rarität, die es in Europa exklusiv bei WEIN & CO gibt.
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