Ein Wein voller Überraschungen, geboren im tiefen Tal der Gegensätze. Die Trauben des Ruländers, in seiner französischen Heimat besser als Pinot Gris und hierzulande auch als Grauburgunder bekannt, sehen aus wie Rotweintrauben, und doch gilt er als Weißweinsorte. Und dann kommt der Langenloiser Spitzenwinzer und verarbeitet diese ohnehin schon kuriosen Früchte auch noch nach Rotweinmethode, also mit Schalenkontakt.
Was wie eine Nestroy’sche Verwechslungskomödie klingt, entpuppt sich im Glas als außergewöhnlicher Orange Wine, der sich der Schubladen gekonnt zu entziehen weiß. Nach über vier Wochen Maischegärung wurden ihm zwölf Monate Reifezeit in kleinen, gebrauchten Holzfässern auf der Vollhefe und sechs weitere auf der Feinhefe geschenkt. In die Flasche kommt er ungeschönt, unfiltriert und zinnoberfarben, aus der Flasche mit dezentem Duft nach Blutorangen und Erdbeermark. Ein straffer, salziger Wein mit deutlichem Tannin, lebendig und originär.