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In Chianti Classico hatte der ursprünglich aus England stammende, auf einem Auge erblindete Kellermeister Sean O’Callaghan längst den Status einer Legende erlangt, als der oberösterreichische Unternehmer Karl Egger ihn für sein neues Projekt, Tenuta di Carleone, anheuerte. Damals ging für den Briten gerade eine Ära am renommierten Weingut Riecine zu Ende – doch eine neue sollte sich sogleich anschließen.
Die Differenz zwischen dem Chianti im untersten Preissegment und edlen Regionsvertretern, die das Vielfache kosten, mag manchmal erstaunen oder gar frustrieren. Dass die Lösung ausgerechnet in Form von zwei Zugezogenen, nämlich dem Linzer Karl Egger und dem Engländer Sean O’Callaghan erscheint, wirkt erst einmal etwas sonderbar. In Zeiten, in denen das Image des italienischen Rotwein-Flaggschiffs an den Nachwirkungen der jahrzehntelangen Industrialisierungsmaßnahmen zu leiden hat, kommt ein Weingut wie die Tenuta di Carleone aber wie gerufen. Wie der Flut an weniger repräsentativen Vertretern zum Trotz setzt man im malerischen Radda in Chianti seinen individuellen, ausgeklügelten Stil mit Erfolg durch. Die neue Perspektive, die O’Callaghan nachgesagt wird, ist hier besonders ausschlaggebend. So entstehen Weine, die zeitlos anmuten, also nicht mehr so recht dem klassischen Chianti zuzuordnen sind, aber schon gar nicht an seine kommerziellen Auswüchse erinnern. Stattdessen verstehen sie es, auf eigenständige Weise das Terroir einzufangen und dabei ganz für sich und den gewaltigen Erfahrungsschatz des englischen Kellermeisters zu stehen.
Die Entstehungsgeschichte des Weinguts ist zugleich auch die Geschichte des großen Reizes dieser pittoresken Region: Bei seinen häufigen Reisen mit der Familie verliebt sich Karl Egger ins Chianti-Classico-Gebiet und entschließt sich im Jahr 2012, einen etwa 100 Hektar großen Betrieb bei Radda zu erwerben. Es handelt sich um die Ruinen eines kleinen Weilers, dessen Geschichte bis ins Jahr 1078 reicht und der sich wie zufällig vis à vis des legendären Weinguts Montevertine befindet. Was liegt da also näher, als selbst Wein anzubauen? So widmet er 20 Hektar fast ausschließlich dem Sangiovese, auf zehn weiteren wachsen Olivenhaine. Nach aufwändigen Renovierungsarbeiten macht er sich also daran, den richtigen Kellermeister für sein Gut zu finden und stößt dabei auf Il Guercio.
Sean O’Callaghan ist der in Sri Lanka geborene Sohn zweier Engländer, die im Osten Tee-Plantagen betreiben. Den Spitznamen „Il Guercio“, stets mit liebevollem Schmunzeln ausgesprochen, erhält er aufgrund seiner Sehbehinderung am rechten Auge. Schon im Kindesalter lodert Seans Weinbegeisterung auf, angespornt durch den Hobby-Weingarten seines Onkels. Die Resultate sind damals zwar noch nicht der Rede wert, doch der Keim der Faszination ist gepflanzt: O’Callaghan genießt bereits als junger Bursche die Arbeit im Weingarten und im Keller. Dann beschließt er, seine Begeisterung in Berufung umzuwandeln. Nach einem zweijährigen Praktikum auf dem Schlossgut Diel an der Nahe studiert er vier Jahre in Geisenheim Önologie und Weinbau – nur, um erneut zu Diel zurückzukehren und dort für weitere zwei Jahre als Kellermeister zu dienen. In dieser Zeit vinifiziert er Riesling, Grauburgunder und Pinot Noir.
Bis es „Il Guercio“ in die Toskana verschlägt, dauert es eine ganze Weile. Italien ist für ihn lange Zeit eine Urlaubsdestination, kein Arbeitsplatz. Erst, als er vom englischstämmigen John Dunkley und seinem Weingut in Gaiole erfährt, stellen sich für ihn die Weichen neu. Was als lose Kontaktaufnahme beginnt, mündet nur zwei Wochen später in dem Angebot, am Weingut Riecine als Kellermeister anzufangen. Sean willigt ebenso spontan ein, wie die Offerte gekommen ist, doch das Arbeitsverhältnis hält über ein Vierteljahrhundert – für 26 Jahre bleibt er auf dem renommierten Weingut, bis er sich aufgrund eines Besitzerwechsels dazu entschließt, neue Wege zu gehen.
Als Karl Egger von Seans Abgang erfährt, zögert er nicht, den inzwischen berühmt gewordenen Kellermeister anzuwerben – er würde ihm völlig freie Hand auf seinem Weingut geben. Vorsichtig willigt O’Callaghan ein, widmet sich aber bald schon mit ganzer Seele dem Projekt Tenuta di Carleone, das rasch zu einer großen Spielwiese wird. Er besorgt Edelstahl- und Holzgärständer, Eichenfässer in diversen Größen sowie moderne Zementtanks und Betoneier, um die Trauben einer jeden Parzelle seinen Wünschen und Vorstellungen entsprechend zu vinifizieren.
Es gibt nur eine einzige Vorgabe seitens Karl Egger: „Sangiovese mit Twist“ soll es sein. Seans Twist. Das gelingt dem englischen Kellermeister seit seinem ersten Jahrgang 2015 hervorragend. Aus Überzeugung wird nach bio-organischen, teilweise auch biodynamischen Grundsätzen gearbeitet (die offizielle Bio-Zertifizierung folgt in den kommenden Jahren), die Gärung findet langsam, spontan, teils mit ganzen Trauben und nur mit eigenen Hefen statt. Die waldreiche, bergige Landschaft sorgt mit ihren frischen Brisen für stets gesunde Trauben, die bestens auf den kargen, kalkhaltigen Böden gedeihen können. Elegante, feingliedrige Sangiovese-Weine sind das Ergebnis dieser einmaligen Konstellation.
Das Weingut läuft inzwischen so erfolgreich, dass O’Callaghan sich dazu entschließt, auch Weine seines eigenen Projekts unter dem Namen Tenuta di Carleone herauszugeben. Der „Il Guercio“ aus 100 Prozent Sangiovese-Trauben, die erst spät vom hochliegenden Weingarten in Gaiole gepflückt wurden, um maximale Reife einzufangen, ist so ein Fall. Vorsichtig mit Füßen zerstampft und natürlich fermentiert, zeigt dieser Wein, was für ein Meister seines Handwerks O’Callaghan ist. Auch die lange Maischestandzeit von vier Monaten und der Ausbau in Zementtanks sind typisch für den Briten, für den ein guter Sangiovese elegant sein sollte, leichtfüßig, und doch mit einem starken Tannin-Rückgrat. Sean O’Callaghans Handschrift prägte die Weine von Riecine. Wir meinen, sie kommt jetzt bei Carleone mit noch mehr Finesse zur Geltung.
Von den vielen Neuentdeckungen im Chianti Classico, die in diesem Jahr gemacht wurden, sticht die Tenuta di Carleone in diesem Bericht besonders hervor. An einer sonnigen und sanften Hügellage in Radda in Chianti gelegen, erstreckt sich das Gut über 100 Hektar Land mit Wäldern, Flüssen, Ebenen und 20 Hektar Sangiovese-Reben, von denen einige über 60 Jahre alt sind. Die Weine werden traditionell und handwerklich hergestellt, mit langer Mazerationszeit, Gärung durch Fußstampfen, unter Verwendung von ganzen Trauben mit Zementbottichen und Eiche, sowohl alt als auch neu. Die Menschen hinter diesem Weingut sind der österreichische Unternehmer Karl Egger und sein Freund Sean O'Callaghan, auch bekannt als Il Guercio (oder "der einäugige Schlingel"). Es wird ein nicht-interventionistischer Winzeransatz verfolgt, ohne kommerzielle Hefen und ohne Schönungsmittel. In den Weinbergen werden sowohl organische als auch biodynamische Prinzipien angewandt, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob diese Praktiken offiziell zertifiziert sind. Ich empfehle diese spannenden Weine von Tenuta di Carleone sehr.
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