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Der gute Ruf Italiens unter den großen Weinen der Welt entstand durch die Regionen Toskana mit Chianti, Brunello, Vino Nobile und Maremma auf der einen Seite, und Piemont mit Barolo und Barbaresco auf der anderen. Auch Friaul, Südtirol und die Lombardei (Franciacorta) leisteten in geringerem Umfang ihren Beitrag. Dem Veneto haftet ein zwiespältiges Image an: Zwar gibt es in den Gebieten rund um Verona ganz ausgezeichnete Weine, aber nirgends wurde ein potenziell hochwertiges Image, zum Beispiel von Soave und Valpolicella, so gnadenlos auf dem Altar des Massenweingeschäfts geopfert wie hier. Schuld war die kommerzielle und technologische Energie von Business-PionierInnen, die im Veneto einige der größten Weinkonzerne Italiens mit hocheffizienten Füllstraßen in Mega-Weinfabriken hochgezogen haben und mit technisch stabilen, preiswerten Weinen und attraktiven Marken international reüssierten.
Auf dieses Produktions- und Vertriebs-Know-how im unteren Preisniveau setzte man im Veneto dann noch mit dem Siegeszug des „Prosecco“ eine neue Dimension im Mengenbusiness drauf. Diese Großkellereien waren es, die vor 50 Jahren begannen, auch das Potenzial des italienischen Südens als Traubenlieferant zu nutzen. Somit dienten die Regionen Apulien, Kalabrien, Basilikata, Kampanien und Sizilien hauptsächlich als Rohstofflieferanten für die Weinkonzerne des Nordens, wobei auch der toskanische Chianti gelegentlich sein gutes Image mit illegalen Beimengungen billiger, aber farb- und fruchtintensiver meridionaler Chargen zu verlieren drohte. Verdächtige Tankzüge mit dem südlichen Saft wurden bis Mitte der Achtzigerjahre sogar in Südtirol entladen.
Einige Weinskandale später war klar, dass die Zukunft der süditalienischen Weine nicht in ihrer Beimengung zu Chianti, Kalterer See oder Valpolicella lag, sondern dass es für sie einen eigenen Markt gab, der von den Konzernen im Norden professionell bespielt wurde: Nero d’Avola und Primitivo, aber auch die weißen Greco und Fiano fanden ihren Weg in die Italo-Lokale und Supermarkt-Regale der Welt. Vollmundiger Primitivo mit 15 bis 18 Gramm Restzucker und dadurch geschmeidigem Tannin besetzte das Billigsegment von Deutschland bis China, und der Nero d’Avola machte Karriere als unkomplizierter Essensbegleiter.
Damit wäre diese Betrachtung auch schon zu Ende, wenn sich der italienische Süden nicht doch allmählich auf eigene Füße stellte. Es begann wie so oft mit dem Tourismus und den Amerikanern. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Neapel, Palermo & Co mit New York, Chicago & Co sind längst Legende. Als ich 2001 für Gaja die über 300 Mann starke Vertriebsmannschaft des neuen US-Importeurs Paterno Import einschwören musste, arbeitete ich mit der teils italienischstämmigen Salesforce zusammen, Leuten mit Namen wie Joe di Betta, Don Ulino, Jessie Casanova und anderen. Sie sprachen kaum mehr ein Wort italienisch, aber jeder wollte einmal nach Napoli, Capri, Amalfi oder Taormina. Die Filme mit Sofia Loren waren eine einzige Werbekampagne für den Reiz und die Faszination des italienischen Südens, die die Armut des Volkes und die Probleme der organisierten Kriminalität romantisch verklärte. So lernte die ganze Welt die neapolitanische Variante des „dolce vita“ kennen und verlangte unersättlich nach Pasta und Pizza. Bei den Weinen ging es dabei aber um Prosecco, Lambrusco, Chianti und Valpolicella. Erst allmählich entstand auch das Narrativ von den einfachen schmackhaften Weinen aus dem traumhaften Süden Italiens.
Für die Zukunft der süditalienischen Weine ergäben sich so keine schlechten Perspektiven. Zunächst muss aber der Welt klar gemacht werden, dass die besten Weinbaugebiete in diesem Gebiet klimatisch kühler sind als die Toskana oder sogar das Piemont. Daraus folgt, dass sich in einer Zeit des weltweiten Weißweinbooms für Weine aus autochthonen Weißweinsorten wie Greco di Tufo mit seinem trocken-kreidigen Geschmack oder Fiano mit seiner kühlen Frucht positive Perspektiven bieten. Ein besonderer Fall ist das Weinbaugebiet Etna am höchsten aktiven Vulkan Europas (3.357 m). Ich bin besonders von den Weißweinen aus den Sorten Carricante und etwas Catarratto begeistert. Aber auch die Roten aus Nerello Mascalese und etwas Nerello Cappuccio reifen auf der schwarzen Vulkanerde und in den Kellern von Könnern wie Marco de Grazia (Tenuta delle Terre Nere), Alberto Graci und Angelo Gaja (Idda) oder Cusumano zu einer an Pinot Noir erinnernden Zartheit und Eleganz. Das größte Zukunftspotenzial sehe ich allerdings bei der spätreifenden Sorte Aglianico. Sie bringt im kühlen bergigen Gebiet Irpinia bei Avellino, 65 Kilometer östlich von Neapel, unter der Herkunftsbezeichnung „Taurasi DOCG“ einen strukturierten, langlebigen Rotwein hervor, der oft als „Barolo des Südens“ bezeichnet wurde.
Aber auch die einfachen typischen Weine des italienischen Südens machen nicht nur den Sommer an sich, sondern jedes mediterrane Essen in froher Runde zu einem unkomplizierten, aber umso authentischeren Genuss: zum Beispiel der erfrischende Rosé „Calafuria“ aus der Rebsorte Negroamaro vom Antinori-Weingut Tormaresco in Apulien zu kalten Antipasti; oder die beiden Stars der Preis-Leistungs-Rotweine unter € 15,– für eine zünftige, größere Grillparty: der süffige Santomai Primitivo di Manduria von Due Palme oder der sizilianische Nero d’Avola „L’Amistanza“ von der wunderbaren Familie Planeta. So kann der Sommer kommen.
Mein Tipp: Holen Sie sich bei WEIN & CO eines der über 15 handverlesenen Top-Olivenöle. Mit denen wird alles noch feiner: die Antipasti, die Nudelgerichte, der Fisch und das Steak. So, und ich muss jetzt den Griller anheizen. Schönen Sommer!
Ihr Willi Klinger
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