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Autor: Willi Klinger
Es ist noch gar nicht so lange her, da gehörte es unter fortgeschrittenen Weintrinkern zum guten Ton, Chardonnay und Cabernet zu verachten. „ABC“ wurde zum geflügelten Wort und konnte je nach Situation als „Anything but Chardonnay“ oder „Anything but Cabernet“ ausgelegt werden. Als Gegenbewegung zu einer Flut von buttrigen, überholzten und alkohollastigen New-World-Weinen dieser Rebsorten konnte man den Protest der Liebhaber feiner Weine mit Herkunftscharakter durchaus verstehen.
Auch Weine aus Bordeaux und Burgund bekamen ihr Fett ab: erstere, weil sie selbst unter dem Einfluss der amerikanischen Weinkritik immer „kalifornischer“ wurden, letztere weil immer wieder burgundische Weißweine durch vorzeitige Oxidation – im Fachjargon „Premox“ oder „POx“ (von Premature Oxidation) – frühzeitig gelb und schlaff wurden.
Als Ursachen wurden von Experten schlechte Korken, zu niedrige Schwefelwerte, übertriebenes Aufrühren der Hefe (Bâtonnage) oder auch Überreife infolge von Global Warming angeführt. Internationale Verkostungen wie das London-Tasting von 2002, als Österreich am Höhepunkt des burgundischen Premox-Problems diese Weine im direkten Vergleich mit seinen Top-Veltlinern schlecht aussehen ließ, gehören heute zum nationalen Mythos wie der Fußball-Sieg von Cordoba.
Mittlerweile ist das Problem in Burgund weitgehend gelöst, und weiße Burgunder erfreuen sich in der ganzen Welt derart großer Beliebtheit, dass die Nachfrage nach mineralischem Chardonnay aus dem Mutterland der Sorte gar nicht mehr befriedigt werden kann. Es ist überaus interessant, dass heute gerade ein junger, anspruchsvoller Kundenkreis Burgund als das Non-Plus-Ultra der Weinwelt versteht.
Niemand bestreitet, dass Burgund das Mekka des Chardonnay ist, wobei man ganz klar zwischen dem schlanken, mineralisch linearen Chablis und den kräftigen Gewächsen der Côte de Beaune – Meursault, Puligny- und Chassagne- Montrachet, Corton-Charlemagne & Co – unterscheiden muss.
Chablis und die Chardonnays von der Côte d’Or sind also zwei völlig verschiedene Stilrichtungen, die in erster Linien von ihren ganz verschiedenen Boden- und Klimaverhältnissen herrühren. Der Kimmeridge-Kalk des Chablis ist eine geologische Besonderheit, die man auch in Südengland und in der Champagne findet. Das Zusammenspiel dieses besonderen Bodens mit dem kühlen, nördlichen Klima verleiht dem Chablis seinen schlanken Körper, sein zitroniges Bukett mit prägnanten Mineralnoten (Feuerstein) und seinen langen Zug. Chablis ist der ideale Wein zu Austern, aber auch zu vielen anderen Meeresfrüchten.
Mit 16 Hektar Premiers Crus und 15 Hektar Grands Crus zählt die Domaine William Fèvre zu den wichtigsten und auch qualitativ führenden Produzenten des Chablis-Gebiets. Die weißen Burgunder von der Côte de Beaune weisen gegenüber dem Chablis mehr Volumen, also einen volleren Körper, auf. Besonders zeigt sich diese Charakteristik in den Weinen von Meursault mit ihrer herrlichen Ausgewogenheit, floralen Aromen und einer unvergleichlich seidigen Textur.
Dem gegenüber sind die Crus rund um den Montrachet oder der Grand Cru Corton-Charlemagne mächtiger und dennoch geprägt von Mineralität, Frische, Finesse und Länge. Weiße Burgunder profitieren von mindestens fünf bis zehn Jahren Flaschenreife, denn dann entwickeln die Besten unter ihnen eine überragende Harmonie, die im Idealfall eine perfekte Balance zwischen Körper und Säure, aber auch eine unvergleichliche Komplexität zeigen. Diese nuancenreiche Aromenvielfalt von Zitrus- und Mineralnoten bis zu nussigen oder karamelligen Tönen, Honig und blumigen Nuancen, die mit dem Sauerstoffkontakt changieren und bei jedem Schluck neue Kosterlebnisse eröffnen, macht einen Grand Cru wie den Corton-Charlemagne aus und findet sich so nirgendwo anders auf der Welt.
Mit knapp 2.000 Hektar (4,3 Prozent der Rebfläche) nimmt der Chardonnay in Österreich hinter dem Grünen Veltliner, dem Welschriesling und dem Riesling den 4. Platz unter den Weißweinsorten ein. In der Steiermark ist der Chardonnay schon seit dem 19. Jahrhundert zu finden und wird dort meist mit dem Synonym „Morillon“ bezeichnet. Dennoch kam es erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts zur vermehrten Auspflanzung von Chardonnay. Trotz erster Erfolge auf dem internationalen Parkett brauchte es seine Zeit, bis unsere Winzer den Umgang mit der burgundischen Sorte und ihren Ausbau im kleinen oder mittelgroßen Eichenfass beherrschten.
Heute können die besten Chardonnays aus dem Burgenland, der Steiermark, aber auch aus Niederösterreich und Wien in Sachen Struktur, Komplexität, Finesse und Reifepotenzial mit der absoluten Weltspitze mithalten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei das für das Qualitätsniveau äußerst moderate Preisniveau der österreichischen Chardonnays, von denen die Blue Chips zumeist unter € 60,–, also auf dem Niveau von Village-Weinen aus Meursault liegen.
Wir empfehlen Ihnen, sich von den besten Gewächsen einige Flaschen in den Keller zu legen und gelegentlich im Vergleich mit Burgund oder anderen internationalen Sortenbeispielen zu probieren. Unsere Favoriten: Kollwentz (mehrfach), Heinz Velich, Kirchknopf, Ziniel, Bründlmayer, Wieninger, Tement, Erwin Sabathi, Sattlerhof, Neumeister, Frauwallner, Ebner-Ebenauer u. a
Die große wirtschaftliche Bedeutung verdankt die Sorte Chardonnay auch ihrem Erfolg in zahlreichen Anbaugebieten der Neuen Welt.
Schon 1832 wurde sie in Australien von James Busby eingeführt. Heute ist der Chardonnay mit seinen 21.000 Hektar Anbaufläche in Australien ein wichtiges Standbein der Weinkultur von Down Under, wobei natürlich die Spitzenmarke Penfolds in den Premium-Preiskategorien ganz vorne mitspielt.
Doppelt so viel Chardonnay wächst in Kalifornien. Neben Napa Valley brillieren hier vor allem die kühleren Gebiete Monterrey und besonders die Sonoma Coast nördlich der Bucht von San Pablo, wo Jamie Kutch Maßstäbe setzt.
Südafrika hat eine etwa gleich große Chardonnay-Fläche wie Spanien (ca. 6.800 Hektar). Zu den gefragtesten Sortenvertretern gehört die Reserve von DeMorgenzon aus Stellenbosch, die trotz ihres günstigen Preises immer im Spitzenfeld nationaler Wettbewerbe zu finden ist. Nicht zu vergessen auch die erstaunlich guten Kreszenzen des Kultweinguts Hamilton Russell aus dem Hemel-El-Aarde-Tal, der atemberaubenden Küstengegend um Hermanus.
In Bezug auf den Kontakt mit Sauerstoff verhält es sich bei weißen Weinen eigentlich nicht anders als bei Rotwein. Zwar sind Weißweine häufig schon trinkfertiger und „offener“ als Rotweine, doch insbesondere hochwertige, alterungsfähige Weißweine sollten unbedingt karaffiert werden. In meinem Fall denke ich an den Chardonnay Leithakalk 2020 von Kollwentz ! Durch seinen Holzfass-Ausbau und seine elegante fruchtige Nase ist es wichtig, diesem Wein etwas mehr Luft und Zeit zu geben. Diese Art von Weißwein wird immer wieder viel zu früh und kalt getrunken, weil einige Weinfreunde davon ausgehen, dass solch monumentale Weine sofortige Trinkfreude bereiten. Am besten liegt so ein Wein natürlich erst einmal ein paar Jahre im Keller. Wer aber nicht warten möchte, tut sich und dem Wein einen großen Gefallen und karaffiert ihn!
Leo Schneemann, Headsommelier WEIN & CO
Das Riedel Veritas Oaked Chardonnay ist ein herrliches Glas für gereifte Burgunder wie Corton-Charlemagne, Meursault und Montrachet. Aber auch gereifte Smaragdweine aus der Wachau entfalten in diesem Glas ihre komplette Struktur.
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