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Autorin: Daniela Dejnega
Im Piemont ist Nebbiolo der Hauptdarsteller, denn aus ihm werden die berühmtesten Weine gekeltert: Barolo und Barbaresco. Hervorragend besetzt sind aber auch die Nebenrollen. Barbera und Dolcetto liefern fruchtintensive Rotweine, die früh Charme versprühen und viel Trinkgenuss versprechen.
Piemont, die bezaubernde Hügellandschaft im Nordwesten Italiens, bringt eine Fülle an kulinarischen Highlights hervor, legendär aber sind seine Rotweine. In den Hügeln der Langhe, des Roero und des Monferrato schlägt das Weinherz des Piemont, welches der Fluss Tanaro wie eine Lebensader durchfließt. Auf seiner orografisch linken Seite befindet sich Roero, rechts vom Tanaro liegen die Langhe mit der Stadt Alba und den allen Weinfans bekannten Orten Barolo und Barbaresco. Das Monferrato dehnt sich hingegen im Osten aus, Zentrum ist die Stadt Asti.
Der Weltruhm des Piemont basiert auf Nebbiolo, einer spätreifenden und kleinbeerigen Rotweinsorte, die Weine mit mächtiger Tanninstruktur und ausgeprägtem Reifepotenzial hervorbringt. Ihr Name leitet sich von den typischen Herbstnebeln ab, die sich bereits in der Lesezeit wie morgendliche Schleier über die sanft gewellten, endlos scheinenden Weinberge legen. In den Langhe liegen Weinorte mit klingenden Namen – Barolo, La Morra, Serralunga, Barbaresco und andere. Hier wachsen einige der begehrtesten Rotweine der Welt.
Wer aber auf der Suche nach einem erschwinglichen Nebbiolo für den Alltag ist oder die Rebsorte erst kennenlernen möchte, sollte nach den Herkunftsbezeichnungen Langhe Nebbiolo oder Nebbiolo d’Alba (beide DOC) Ausschau halten. Das bekannte Weingut Massolino keltert einen eleganten und zugänglichen Langhe Nebbiolo, der lebendige Frucht und einen saftigen Charakter mitbringt. Giovanni Massolino gründete den Betrieb 1896 als gemischte Landwirtschaft in Serralunga d’Alba und dehnte ihn erfolgreich aus. Gemeinsam mit seiner Schwester Angela schuf er die Grundlage für das heutige Weingut. Nun führen seine Enkel Franco und Roberto, beide Önologen, die Tradition weiter und stellen Sortentypizität und Terroir in den Fokus. Barolo von beeindruckender Eleganz kommt bei Massolino von den Einzellagen, wie zum Beispiel Vigna Rionda, Margheria und Parussi.
Einen herzhaften Langhe Nebbiolo bringt auch das Weingut Bricco Maiolica in Diano d’Alba in die Flasche. Der Weinort befindet sich auf fast 500 Metern Höhe, und diese Lage sorgt für jung antrinkbaren Nebbiolo mit frischem Fruchtcharme und feinem Trinkfluss. „Bricco“ bezeichnet in Piemont den höchsten Punkt eines Weinhügels mit der besten Sonneneinstrahlung und „Maiolica“ ist der Name des Hügels, auf dem das kleine Weingut mit den steilen Weinbergen liegt. Beppe Accoma führt es in fünfter Generation und steht für authentische Weine mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch sein Barolo zeichnet sich durch viel Frische aus.
Die DOCG Barolo umfasst ingesamt elf Ortschaften südwestlich von Alba. Zählen wir sie auf: Barolo, La Morra, Serralunga, Castiglione Falletto, Novello, Monforte d’Alba, Cherasco, Verduno, Roddi, Grinzane Cavour und Diano d’Alba. Die Rebfläche ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich gewachsen und beträgt heute mehr als 2.100 Hektar. Ein Barolo reift mindestens 38 Monate am Weingut, davon 18 Monate im Holz. Die Erwartungen an einen klassischen Barolo beinhalten eine granatrote Farbe, eine komplexe Aromatik mit einem Duft nach Veilchen, Rosen und Zwetschken sowie Noten von Lakritze, Herbstlaub und erdiger Würze am Gaumen. Er besitzt eine kraftvolle Tannin- und Säure-Struktur sowie eine gewisse Fülle. Barolo ist langlebig und eignet sich nur bedingt für ungeduldige Weingenießer, denn in seiner traditionellen Version braucht er oft länger als ein Jahrzehnt bis die Strenge der Gerbstoffe nachlässt und sich der Trinkfluss einstellt. Allerdings kam es ab den Neunzigerjahren zu einem Modernisierungsschub in der Weinbereitung. Durch die Verwendung kleiner Fässer, vor allem aber durch kürzere Mazerationszeiten sind viele Weine rascher genussfähig als es früher der Fall war.
Der Barolo von Antario, Casa Girelli, überzeugt mit viel Typizität. Sein floraler Duft unterstreicht die dunkle würzige Frucht, den Rahmen bildet das typische kräftige Tannin und eine präzise Säure verleiht ihm Trinkfluss. Antario ist nach Antares, dem hellsten Stern des Sternbilds Skorpion, benannt und besteht aus einer Selektion von Weinen, die aus besten Lagen stammen.
Tatsächlich ist nicht Nebbiolo die meistangebaute Sorte im Piemont, sondern Barbera, die etwa die Hälfte der Rebfläche einnimmt. Sie neigt zu reichen Erträgen und besitzt grundsätzlich wenig Tannin und eine sehr frische Säure. Die robuste Barbera funktioniert auch in weniger guten Lagen und wirkte über Jahrzehnte als Lieferantin schlichter Alltagsweine. Als dann noch Mitte der Achtzigerjahre Barbera-Weine mit Methylalkohol versetzt wurden und in den Mittelpunkt des italienischen Weinskandals rückten, konnte das Ansehen der Rebsorte nicht mehr tiefer sinken. Doch in jeder Krise liegt eine Chance und ein paar wenige Winzer glaubten fest an Barbera – allen voran Giacomo Bologna aus Rocchetta Tanaro. Auf seinem Weingut Braida begann er, Barbera im Barrique auszubauen und setzte auf rigorose Ertragsbeschränkungen.
Mit dem heute legendären Bricco dell’Uccellone konnte er beweisen, welche Qualität und Lagerfähigkeit in Barbera steckt und für die lange vernachlässigte Rebsorte begann der Aufschwung. Ein höchst erfolgreicher Spezialist für Barbera ist die Tenuta Olim Bauda, ein Familienbetrieb in Monferrato, der seit 1998 von den drei Geschwistern Dino, Diana und Gianni Bertolino geführt wird. Die Gründung des Weinguts erfolgte in den Sechzigerjahren, als Agostino Bertolino die Villa Bauda erwarb. Heute ist sie mit einem topmodernen Keller ausgestattet und zur Tenuta Olim Bauda gehören 100 Hektar Land. Für die Weinproduktion ist Dino Bertolino verantwortlich. Tiefdunkel, aber rotfruchtig und saftig lässt sich der Stil der Weine beschreiben. „La Villa“ heißt der mit Fruchtfülle und Trinkfluss ausgestattete Barbera d’Asti in der Einstiegsklasse, der im Stahltank vinifiziert wurde. Dem Jahrgang 2021 verlieh der renommierte Weinführer Gambero Rosso kürzlich „3 Gläser“. Olim Baudas „Le Rocchette“, ein Barbera d’Asti Superiore, der hingegen für 18 Monate in 2.500-Liter-Fässern aus Frankreich ausgebaut wird, zeigt ebenfalls ganz klar das in Barbera schlummernde Qualitätspotenzial auf. Hier trifft wunderschöne Saftigkeit auf Tiefgang und Eleganz. Für Aufsehen sorgt seit einigen Jahren die neue Appellation Nizza DOCG – der „Grand Cru“ des Barbera d’Asti. Hier kommt zum Ausdruck, dass die sortenrein ausgebaute Barbera-Traube im Gebiet rund um die Stadt Nizza Monferrato ganz eigenständige Weine hervorbringt.
Die dritte weit verbreitete Rebsorte im Piemont heißt Dolcetto. Wenngleich ihr Name (dolcetto – kleiner Süßer) es andeutet – mit Restsüße hat dieser trockene Rotwein nichts am Hut. Mit dem Dolcetto starten die Weingüter im Herbst in die Lese, denn seine Trauben sind früh reif, etwa vier Wochen vor Nebbiolo. Da ihr Säuregehalt grundsätzlich niedrig ist, wirken die Beeren sehr süß und werden vor Ort auch gern als Speisetrauben verzehrt. Tannin ist aber ordentlich vorhanden und verleiht dem Wein seine Struktur. Dolcetto ist rotfruchtig, intensiv und traubig, dazu gesellen sich florale Noten wie Veilchen. Auch Schwarzer Tee und eine Mandelnote werden dem Dolcetto nachgesagt.
Gefragte Herkünfte für Dolcetto sind Alba, Diano d’Alba, Dogliani und Ovada. Die Weine gelten als fruchtbetont und jung zu trinken, sind aber im Idealfall auch gut strukturiert. Im Piemont kommt Dolcetto deshalb sehr häufig auf den Mittagstisch. Als Speisenbegleiter ist er nämlich äußerst vielseitig und passt zum Aperitivo mit Salami und Käse oder zur Pasta bestens, aber auch zum Hauptgang mit gegrilltem oder geschmortem Fleisch. Dolcetto reift auch in kühlen Lagen hervorragend aus.
In Diano d’Alba, wo das Weingut Bricco Maiolica liegt, sind die Bedingungen ideal. Die Höhenlage verleiht dem dunkelfruchtigen Dolcetto viel anregende Frische; auch die klassischen Veilchenaromen schwingen mit. Beppe Accomas Urgroßvater hatte damals auf seinen fünf Hektar ausschließlich Dolcetto gepflanzt. Und immer noch hat der süffige, aber dichte Dolcetto aus Diano d'Alba einen besonderen Stellenwert.
Nebbiolo, Barbera und Dolcetto sind nur drei Vertreter der unerwartet großen Sortenvielfalt im Piemont. Im Monferrato trifft man beispielsweise auch auf die autochthonen Rotweinsorten Freisa, Grignolino und Ruché – faszinierende Spezialitäten mit sehr gutem Ruf. Beim Weißwein dominieren im Piemont die Sorten Cortese und Arneis, aber auch seltenere Gewächse wie Timorasso, Nascetta und Favorita sind überaus spannend. Im Gebiet südlich von Asti spielt zudem Moscato Bianco mehr als eine Nebenrolle. Asti Spumante und Moscato d’Asti mit zarter Restsüße und geringem Alkoholgehalt prickeln hier schwebend leicht im Glas. Es lohnt sich, das Piemont und seine Geschmacksvielfalt immer wieder aufs Neue zu entdecken.
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